Rechtspsychologie Studium: Ein Überblick über Inhalte und Karrieremöglichkeiten

16.09.2024
Rechtspsychologie
Iris Schulte Renger
VON Iris Schulte Renger | Redakteurin
LETZTE AKTUALISIERUNG:

Das Rechtspsychologie Studium ist eine spezialisierte Ausbildung, die nur an wenigen Universitäten in Deutschland angeboten wird. Dieser Masterstudiengang gibt dir tiefgreifende Einblicke in die Anwendung der Psychologie im Rechtswesen und bietet dir die Möglichkeit deine Karriere in eine vielseitige und einzigartige Richtung zu lenken.

Du wirst lernen psychologische Konzepte und Methoden so anzuwenden, dass du damit die Arbeitsweise von Gerichten, Strafverfolgungsbehörden und anderen rechtlichen Institutionen verbesserst. Mit einem Abschluss in Rechtspsychologie kannst du in zahlreichen Berufsfeldern tätig werden und leistest außerdem einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Justiz.

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Die Rechtspsychologie ist ein faszinierendes Teilgebiet der Psychologie. Sie beschäftigt sich mit der Anwendung psychologischer Methoden im Kontext der Rechtsprechung. Konkret schätzen Rechtspsychologen die Rückfallgefahr von Straftätern ein, bewerten die Glaubwürdigkeit von Zeugen und ermöglichen so, wahre von falschen Aussagen zu unterscheiden. Als interdisziplinäre Wissenschaft beinhaltet die Rechtspsychologie Elemente aus den Sozialwissenschaften, der Medizin und der Kriminologie.

Das Rechtspsychologie Studium ist ein reiner Masterstudiengang, der an wenig deutschen Hochschulen angeboten wird. Es richtet sich an Personen, die ihr Bachelorstudium in Psychologie abgeschlossen haben oder bereits in diesem Bereich tätig sind und sich weiterqualifizieren möchten. Im Laufe des Studiums werden verschiedene Themen behandelt, wie zum Beispiel forensische Psychologie, Verhaltensanalyse und Kriminologie.

Nach Abschluss des Rechtspsychologie Studiums haben Absolventen zahlreiche Karriereoptionen im Bereich des Rechtssystems, der Kriminalprävention und der Justizvollzuganstalten. Bevor du jedoch als Rechtspsychologe die Karriereleiter erklimmen kannst, musst du dir im Klaren darüber sein, dass der Studiengang äußerst anspruchsvoll ist.

Themenfelder in der Übersicht

Als Rechtspsychologe wirst du dir sowohl psychologische als auch therapeutische Fähigkeiten aneignen. Gleichzeitig benötigst du ein exzellentes Verständnis des Rechtswesen und der Justiz. Während deiner Ausbildung wirst du die Gelegenheit haben, Praktika zu absolvieren, Fallbeispiele zu bearbeiten und Exkursionen zu Justizvollzugsanstalten oder Gerichtsverhandlungen zu unternehmen, um ein realitätsnahes Lernumfeld zu schaffen. Lehrbeauftragte aus der Praxis können dir auch einen Einblick in ihre Erfahrungen geben und dir wertvolle Einblicke in den Berufsalltag vermitteln.

Das Rechtspsychologie Studium beinhaltet die Vertiefung verschiedener psychologischer Disziplinen wie klinischer Psychologie und Neurowissenschaften, sowie die Einführung in die Anwendung von Forschungsmethoden im Bereich der Rechtspsychologie. In Bezug auf Anwendungsfelder gibt es viele interessante Themengebiete, die während des Studiums behandelt werden, dazu zählen:

  • Die psychologischen Aspekte des Familienrechts
  • Die Durchführung von psychologischen Diagnostiken
  • Die Begutachtung von Beschuldigten im Strafverfahren aus psychologischer Sicht
  • Die Anwendung von Psychologie im Straf- und Maßregelvollzug
  • Die Rolle der Psychologie bei der Polizei
  • Die Erstellung von psychologischen Gutachten für verschiedene Rechtsbereiche

Diese Liste ist beispielhaft und gibt nur einen kleinen Einblick in die breite Palette an Themenfeldern, die während eines Rechtspsychologie Studiums behandelt werden.

Vorraussetzungen für den Master

Um für den Masterstudiengang in Rechtspsychologie zugelassen zu werden, ist es erforderlich, dass du einen Bachelorabschluss in Psychologie erworben hast, der mindestens die Note „gut“ (meist entsprechend einem Notendurchschnitt von 2,5 oder besser) aufweist. Abgesehen von deinen akademischen Leistungen, werden auch deine Motivation, dein Talent und deine Disziplin bei der Aufnahme berücksichtigt. In manchen Fällen wird deine persönliche Motivation während eines Aufnahmegesprächs geprüft.

Hinweis: Manche Hochschulen verlangen auch, dass du bereits studienrelevante Berufserfahrung im Bereich Psychologie vorweisen kannst, bevor du in den Masterstudiengang aufgenommen wirst.

Zeitraum und Ablauf

Das Rechtspsychologie Studium startet für gewöhnlich im Wintersemester und dauert zwischen vier und sechs Semester. Falls du bereits über einen Master- oder Diplomabschluss in Psychologie verfügst, könnten einige Module angerechnet werden, was die Studiendauer verkürzt. Die Kosten für das Studium sind je nach Hochschule unterschiedlich. Während staatliche Universitäten strenge Zulassungskriterien besitzen, fallen dafür kaum Studiengebühren an. Private Hochschulen ermöglichen jedem Abiturienten ihr Wunschfach zu studieren, sind in der Regel aber teurer.

Karriereperspektiven

Die Jobchancen für Rechtspsychologen sind vielversprechend. In den kommenden Jahren werden im Strafvollzug viele offene Stellen besetzt, wodurch gut ausgebildete Rechtspsychologen stark nachgefragt bleiben. Die meisten Rechtspsychologen arbeiten im Strafvollzug, als psychologische Sachverständiger, bei der Polizei oder in Beratungs- und Forschungseinrichtungen.

Mögliche Tätigkeitsfelder nach dem Studium wären:

  1. Einrichtungen für kriminologische Forschung
  2. Krankenhäuser mit Abteilungen für forensische Medizin
  3. Strafvollzugsbehörden und Maßregelvollzugsbehörden
  4. Jugendgerichtshilfe und -beratung
  5. Beratungsstellen für Opfer von Straftaten
  6. Polizeidienste und -behörden

Besonders interessant gilt die rechtspsychologische Begutachtung von Zeugen, Tatverdächtigen, Straftätern und Angehörigen. Dabei wird vor allem der Fragen nach der Schuldfähigkeit bzw. der Glaubhaftigkeit bestimmter Personen nachgegangen. Auch die Arbeit mit Opfern von Straftaten, wie etwa bei der Zeugen- und Prozessbegleitung, oder die Erstellung von Präventionsprogrammen gegen Mobbing, sexuelle Belästigung oder Stalking sind wichtige Arbeitsbereiche der Rechtspsychologie. Auch im Familienrecht, zum Beispiel bei Scheidungen, kommen Fragen nach dem Sorgerecht und dem Wohl von Kindern auf.

Tipp: Ein allgemeines Psychologiestudium ist Wegbereiter für viele Karrieremöglichkeiten. Du hast nicht nur die Wahl später einmal Rechtspsychologie zu studieren, du kannst auch immer noch Gesundheitspsychologe, Wirtschaftspsychologe oder Sportpsychologe werden. Fällt die Wahl dabei auf eine renommierte Hochschule, wie der HS Fresenius oder der IU, musst du noch nicht einmal die Hürde eines sehr guten Abiturs überwinden.

Einkommensmöglichkeiten

Dein Gehalt als Rechtspsychologe hängt von verschiedenen Faktoren ab: dazu zählen unter anderem Arbeitsplatz, Branche und Standort. Ebenfalls relevant ist, ob du in einer öffentlichen Einrichtung oder einem anderen Bereich tätig bist. Zusätzlich ist das Einkommen in Westdeutschland tendenziell höher als im Osten, wobei die Höhe des Lohns in einzelnen Regionen nochmal unterschiedlich sein kann. Dennoch ist das Einstiegsgehalt für Rechtspsychologen höher als in anderen Berufen der Psychologie. Berufsanfänger können sich über Gehälter um die 5.000 Euro brutto freuen. Mit steigender Erfahrung geht es dann auch nochmal deutlich höher.

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