Wirtschaftspsychologie studieren ohne NC: Das musst du wissen
Wirtschaftspsychologie ist ein beliebter Studiengang. Ein freier Platz an einer staatlichen Hochschule ist deshalb nur mit ausgezeichnetem Abitur realistisch.
Wirtschaftspsychologie ist in Deutschland momentan ein sehr gefragter Studiengang – die Kombination aus Ökonomie und den psychischen Vorgängen in einem Menschen machen das Studienfach zu einem interdisziplinären Schwergewicht. Wer die Fachrichtung meistert, hat gute Aussichten auf eine erfolgreiche Karriere.
Um Wirtschaftspsychologe zu werden, müssen Anwärter ein Studium absolvieren. Einen Studienplatz zu bekommen, ist jedoch gar nicht so einfach, denn diese sind mit strengen Zulassungskriterien versehen. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, Wirtschaftspsychologie ohne NC zu studieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Wirtschaftspsychologie ist ein beliebter Studiengang. Einen Studienplatz an einer staatlichen Hochschule zu erhalten, ist meist nur mit einem sehr guten Abitur möglich.
- Einige private Anbieter bieten jedoch auch ein Studium der Wirtschaftspsychologie ohne NC an.
- Diese Hochschulen sind zwar teurer, jedoch winken Absolventen sehr gute Karrierechancen, womit sie die Ausgaben wieder wettmachen können.
Wirtschaftspsychologie studieren ohne NC
Im Wintersemester 2021/2022 studierten in Deutschland mehr als 100.000 Hochschüler Psychologie, im Studiengang BWL waren es sogar 240.000. Damit gehören sowohl Psychologie als auch BWL zu den populärsten Studiengängen. Kein Wunder, dass die Fusion der beiden Disziplinen auf besonders viel Begeisterung stößt. Doch wie lassen sich die Fachgebiete überhaupt zusammenbringen?
Was ist Wirtschaftspsychologie?
Wirtschaftspsychologen haben ein vielfältiges Tätigkeitsspektrum. Sie analysieren die unterschiedlichen Verhaltensmuster von Menschen und Unternehmen sowie deren Stakeholdern, also weiteren relevanten Personengruppen.
Ziel des Forschungsfeldes Wirtschaftspsychologie ist es, zu verstehen, welche mentalen Mechanismen hinter wirtschaftlichen Handlungen und Entscheidungen stecken. Deshalb arbeitet die Wirtschaftspsychologie interdisziplinär.
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Neben einem exzellenten Gespür für die menschliche Psyche benötigen Wirtschaftspsychologen auch eine gewisse Vorliebe für Zahlen und Statistiken. Denn der mathematische Anteil, der sich aus den betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen ergibt, ist nicht unbeträchtlich.
Dadurch, dass Wirtschaftspsychologen eine breite, fachübergreifende Expertise besitzen, sind sie in vielen Berufsfeldern gefragt. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Wirtschaftspsychologie sowie dem großen Interesse von Seiten der Abiturienten bieten immer mehr Hochschulen den Studiengang Wirtschaftspsychologie an. Doch noch immer sind die Zulassungsbedingungen streng und der anspruchsvolle NC stellt für viele Interessenten ein Hindernis dar.
Was ist ein NC?
Der Numerus clausus (NC) bezeichnet den Notendurchschnitt des Abiturs, mit dem Studenten im vergangenen Semester für den jeweiligen Studiengang zugelassen wurden.
Bietet eine Universität beispielsweise 50 Studienplätze für Wirtschaftspsychologie an und erhält daraufhin 100 Bewerbungen, dann muss anhand eines Auswahlverfahrens entschieden werden, welche Bewerber zum Studium zugelassen werden. In der Regel ist hierbei der Notendurchschnitt des Abiturs relevant: Die 50 Anwärter mit der besten Abiturnote erhalten einen Studienplatz.
Wichtige Informationen zum Wirtschaftspsychologie Studium
Auch wenn die Entscheidung zugunsten eines NC-freien Wirtschaftspsychologie Studiengangs ausfällt, gibt es gewisse Voraussetzungen, die alle Bewerber erfüllen müssen. Sonst verwehren auch die sonst so kulanten privaten Hochschulen die Immatrikulation.
Voraussetzungen
Das Studium Wirtschaftspsychologie an einer privaten Hochschule setzt entweder ein Abitur oder Fachabitur voraus. Die Durchschnittsnote spielt dabei keine Rolle. Manche privaten Hochschulen laden ihre Bewerber zu einem persönlichen Kennenlerngespräch einladen, um deren Motivation und persönliche Beweggründe zu verstehen.
Auch Interessenten ohne Abitur haben die Chance, Wirtschaftspsychologie an einer Universität mit privatem Träger zu studieren. Dann kann es sein, dass ein Meisterbrief oder eine Berufsausbildung mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung ausreichen. Die spezifischen Voraussetzungen der einzelnen Hochschulen können jedoch variieren.
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Ablauf: Das lernst du während des Studiums
Wer die strengen Zulassungskriterien erfüllt oder gleich einen gleichwertigen, NC-freien Wirtschaftspsychologie Studiengang gewählt hat, darf sich auf spannende Inhalte in einem abwechslungsreichen Studium freuen.
Der generelle Ablauf ist davon abhängig, für welches Studienmodell man sich entschieden hat: ein Präsenzstudium, ein Fernstudium oder eine Kombination aus beidem. Darüber hinaus bieten private Hochschulen unterschiedliche Zeitmodelle an. Die Regelstudienzeit eines Wirtschaftspsychologie Bachelorstudiums beträgt 6 Semester, was 36 Monaten entspricht. In Teilzeit kann das Studium dagegen innerhalb von 72 Monaten absolviert werden. Wird die Zeit knapp, bieten viele Universitäten darüber hinaus eine kostenlose Verlängerung an.
Im Bachelor Wirtschaftspsychologie erwarten die Studierenden folgende Inhalte:
Teilbereich Psychologie:
- Basiskonzepte und Grundlagen der Psychologie
- Sozialpsychologie
- Organisationspsychologie
- Moderation und Teamentwicklung
- Markt- und Werbepsychologie
- Differentielle Diagnostik
- Psychologische Diagnostik
- Kommunikation und Präsentation
Teilbereich Wirtschaft:
- Betriebswirtschaft
- Makroökonomie
- Wirtschaftsmathematik und Statistik
- Marketing
- Recht
- Personal-, Finanz- und Rechnungswesen
Kosten für ein Wirtschaftspsychologie Studium
NC-frei Wirtschaftspsychologie zu studieren, hat einen Haken: Private Hochschulen verlangen deutlich höhere Studiengebühren als ihre staatlichen Pendants. Das liegt daran, dass sie keine Förderung durch den Bund erhalten. Staatliche Universitäten erhalten 80 Prozent ihrer Grundfinanzierung von den jeweiligen Bundesländern – eine private Hochschule muss dieses Defizit durch höhere Studiengebühren ausgleichen.
In der Regel kostet ein Studium der Wirtschaftspsychologie ohne NC mehrere Tausend Euro. Der exakte Betrag ist von der jeweiligen Hochschule abhängig. Des Weiteren kommen Kosten hinzu, falls die Regelstudienzeit überschritten wird und keine kostenlose Verlängerung mehr möglich ist.
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Doch in allem Schlechten findet sich auch etwas Gutes: Der finanzielle Druck kann für ein bisschen Extra-Motivation sorgen, das Studium auch durchzuziehen. Günstigere Hochschulen, wie die staatliche Fernuni Hagen, kämpften in der Vergangenheit mit dem Klischee, eine besonders hohe Abbrecherquote zu verzeichnen. Vergleicht man die Kosten unterschiedlicher Anbieter miteinander, so dürften Interessenten mit Kosten von mindestens 10.000 Euro für ein Studium der Wirtschaftspsychologie ohne NC rechnen.
Hinweis: Dank des Bologna-Prozess von 1999 existieren europaweite Standards, die die Qualität in der Lehre sicherstellen. Solange es sich um akkreditierte Studiengänge handelt, macht es keinen Unterschied, ob Interessenten an einer staatlichen oder einer privaten Hochschule studieren. Die Abschlüsse sind gleichermaßen anerkannt.
Diese Perspektiven haben Absolventen nach dem Studium
Nach dem Bachelorabschluss tritt bei vielen Studierenden anfänglich ein Gefühl der Leere ein; immerhin geht ein großes Kapitel ihres Lebens zu Ende. Dabei bietet gerade das Feld Wirtschaftspsychologie spannende Tätigkeitsbereiche, die auch nach dem Studium für Abwechslung im Berufsalltag sorgen.
Berufsfelder
Da Wirtschaftspsychologie ein gefragter interdisziplinärer Studiengang ist, eröffnet der Abschluss den Absolventen zahlreiche Karriereperspektiven. Mögliche Bereiche sind:
- Unternehmensberatung
- Human Resource Management (HR)
- Projektmanager
- Analyst
- Marketing & PR
Dabei handelt es sich jedoch lediglich um eine allgemeine Übersicht, die einzelnen Bereiche bieten noch konkretere Berufsoptionen. Im Falle von HR wären das beispielsweise die Berufsfelder Personalentwicklung, Personalberatung, Headhunting, Bewerbungsmanagement und weitere.
Gehalt
Die Frage nach dem zukünftigen Gehalt ist für viele angehende Studierende Knackpunkt bei der Studienwahl. Insbesondere, wenn es sich um ein Wirtschaftspsychologie Studium an einer privaten Hochschule handelt, braucht es die Gewissheit, dass später im Job genug Geld verdient wird, um beispielsweise etwaige Studienkredite abzuzahlen.
Vorneweg: Die Gehaltsaussichten eines Wirtschaftspsychologen sind vor allem in der Industrie überdurchschnittlich hoch. Gehälter von über 5.000 Euro brutto sind laut gehalt.de keine Seltenheit.
Pauschalisieren lässt sich das zukünftige Einkommen jedoch nicht, da zu viele Faktoren Einfluss darauf nehmen. Das sind beispielsweise die Branche, die Größe des Unternehmens, der Abschluss, die Berufserfahrung sowie der Standort des Arbeitgebers.
Master
Eine naheliegende Option für die Zeit nach dem Wirtschaftspsychologie Bachelor ist der Master. Er lohnt sich in den meisten Fällen, da Wirtschaftspsychologen dadurch bessere Positionen innerhalb eines Unternehmens besetzen können. Für die Führungsebene ist ein Master oft Voraussetzung.
Mit einem Masterabschluss winkt außerdem mehr Gehalt. Eine Untersuchung des Jobportals Stepstone hat ergeben, dass schon beim Einstiegsgehalt über 10 Prozent mehr Lohn in Aussicht stehen.
Der Master kann sowohl an staatlichen Hochschulen als auch an privaten Hochschulen absolviert werden. Die Regelstudienzeit beträgt im Mittel 4 Semester. Für die Immatrikulation setzen die meisten Universitäten einen Bachelor voraus. Doch auch hier gibt es spezielle Ausnahmeregelungen.
Ziel des Masters ist es, die Fachkenntnisse der Studierenden noch weiter zu vertiefen und durch Spezialisierungen persönliche Schwerpunkte zu setzen. Außerdem werden dort mehr praktische Akzente gesetzt, so zum Beispiel innerhalb einer Projektarbeit mit einem kooperierenden Unternehmen.
Wie man Wirtschaftspsychologie ohne NC studiert
Ein Studium der Wirtschaftspsychologie bieten sowohl staatliche als auch private Hochschulen an. Es sind jedoch ausschließlich Universitäten in privater Trägerschaft, die auch ohne NC ein Wirtschaftspsychologie Studium möglich machen. Das sind die Unterschiede:
Überblick über die verschiedenen Arten von Wirtschaftspsychologie-Studiengängen
Wirtschaftspsychologie ohne NC gibt es in Form von Präsenzstudiengängen, Fernstudiengängen und Mischformen. Dabei bieten staatliche Universitäten keine Möglichkeit, Wirtschaftspsychologie ohne NC am Campus zu studieren. Diese Option behalten sich ausschließlich private Hochschulen vor.
Der entscheidende Vorteil eines Präsenzstudiums an einem Unigelände ist das Miteinander mit den Kommilitonen. Denn für viele gehört zum Studentenleben primär die soziale Komponente dazu. Dafür warten meistens feste Vorlesungszeiten und ein durchgetakteter Studienplan.
Fernstudiengänge sind dagegen wesentlich flexibler. Studierende haben dabei die Chance, ihr Studium in Eigenregie zu führen. Sogar Prüfungen können nach eigenem Ermessen zu einem spontanen Zeitpunkt absolviert werden. Dafür findet der Großteil des Kontakts mit den Mitstudierenden nur über digitale Plattformen statt.
So findet sich der richtige Studiengang
Die Wahl der richtigen Hochschule ist abhängig von persönlichen Präferenzen. Wer ein Studium der Wirtschaftspsychologie in Präsenz bevorzugt, sollte darauf achten, dass dieses in einer attraktiven Stadt möglich ist. Junge Erwachsene sollten nicht unterschätzen, welche Auswirkungen das Umfeld auf das persönliche Wohlbefinden und damit auch auf den Erfolg des Studiums hat. Private Hochschulen bieten deshalb oft mehrere mögliche Standorte an.
Fernstudiengänge lassen dagegen sämtliche Freiheiten offen. Dafür gibt es massive Unterschiede zwischen den Hochschulen. Beispielsweise sind nicht alle Anbieter akkreditiert, haben verschiedene Erfahrungsschätze, stellen abweichende Lernmaterialien zur Verfügung oder bieten andere Abo- und Preismodelle.
Ein Überblick zeigt verschiedene Hochschulen, die Wirtschaftspsychologie ohne NC anbieten.
Anbieter | Präsenz- oder Fernstudium | Kosten | Akkreditierung | Kostenloses Infomaterial |
---|---|---|---|---|
Internationale Hochschule IU | Beides möglich | ab 239 € mtl. | ✅ | ✅ |
HS Fresenius | Beides möglich | ab 209 € mtl. | ✅ | ✅ |
Euro-FH | Fernstudium | ab 199 € mtl. | ✅ | ✅ |
AKAD University | Fernstudium | ab 209 € mtl. | ✅ | ✅ |
Stand: Mai 2023
Wirtschaftspsychologie ohne NC: Private Hochschulen gute Option
Wirtschaftspsychologie ist ein begehrtes Studienfach. Aus diesem Grund ist es auch so schwer, einen der hart umkämpften Studienplätze an einer staatlichen Hochschule zu ergattern. Wer die notwendigen Zulassungskriterien nicht erfüllt, muss sich anderweitig umsehen.
Private Hochschulen verzichten dagegen auf einen Numerus clausus und bieten Interessenten die Möglichkeit, Wirtschaftspsychologie ohne NC zu studieren. Dabei fallen jedoch höhere Kosten an, die sich über den gesamten Studienverlauf auf über 10.000 Euro summieren können.
Dafür erwarten Absolventen exzellente Karriereaussichten und eine spannende Berufspraxis. Interessenten können sich bei den jeweiligen Anbietern erkundigen, was genau im Studium der Wirtschaftspsychologie auf sie zukommt und welche Fördermittel sie in Anspruch nehmen können, um die finanzielle Last zu stemmen.
Häufige Fragen zum Studium der Wirtschaftspsychologie ohne NC:
Um Wirtschaftspsychologie ohne NC zu studieren, müssen Interessenten auf private Hochschulen zurückgreifen. Die sind zwar teurer, dafür sind Studierende in der Gestaltung ihres Studienverlaufs freier und werden individueller betreut.
Die Kosten für ein Wirtschaftspsychologie Studium ohne NC belaufen sich auf durchschnittlich mindestens 10.000 Euro. Die Studiengebühren hängen von der Hochschule und vom gewählten Studienmodell ab.
Die Regelstudienzeit für ein Studium der Wirtschaftspsychologie ist abhängig vom gewählten Studienmodell. In der Regel beträgt diese 36 Monate.
Der zukünftige Verdienst eines Wirtschaftspsychologen ist von mehreren Faktoren abhängig. Als Einstiegsgehalt dürfen Absolventen mit rund 3.500 Euro rechnen, im Laufe der Karriere kann sich das Einkommen sogar verdoppeln.