Innenarchitektur Fernstudium – Voraussetzungen und Kosten
Räume gestalten, kreativ mit unterschiedlichen Materialien arbeiten, dabei die Umwelt wie auch die Kosten im Blick haben: Der Beruf des Innenarchitekten ist wirklich sehr attraktiv. Wer allerdings den Bachelor im Fernstudium machen möchte, stößt schnell an Grenzen: Das Angebot in Deutschland ist sehr rar gesät.
Räume gestalten, kreativ mit unterschiedlichen Materialien arbeiten, dabei die Umwelt wie auch die Kosten im Blick haben: Der Beruf des Innenarchitekten ist wirklich sehr attraktiv. Wer allerdings den Bachelor im Fernstudium machen möchte, stößt schnell an Grenzen: Das Angebot in Deutschland ist sehr rar gesät.
Das mag an zwei Dingen liegen: Zum einen ist der Markt gesättigt, was die Berufschancen minimiert. Zum anderen beinhaltet das Studium sehr viele praktische Aufgaben. Und diese – auch in Form von Präsenzphasen – zu integrieren, ist aus der Ferne nicht leicht. Nur eine einzige Fernuni geht in Deutschland diesen Weg. Wer dennoch die Raumgestaltung von daheim erlernen möchte, kann alternativ auf einen staatlich zugelassenen Lehrgang von 12 Monaten ausweichen.
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Für wen eignet sich ein Fernstudium Innenarchitektur?
Wer aus der Ferne studiert, muss ein hohes Maß an Eigeninitiative mitbringen. Bei der Innenarchitektur geht es dabei neben theoretischem Wissen auch um rein praktische Arbeiten und außer Haus-Termine. Ein Umfeld, dass dies akzeptiert, dass Luft für (nächtliches) Gefrickel am Modell lässt oder bereit ist, Exkursionen zu interessanten Standorten mitzumachen, ist sicher hilfreich. Grundsätzlich sollte man fürs Fernstudium ein Pensum von rund 15 Stunden pro Woche veranschlagen, das für den Bachelor über mindestens sechs Semester. Wer berufsbegleitend studiert, ist grundsätzlich aber entspannter, wenn er auf zwei bis drei Semester mehr Zeit einplant.
Wer bekommt ein Zulassung an der Fernuni?
Voraussetzung für ein Bachelor-Fernstudium ist die Hochschulzugangsberechtigung. Die kann man auf verschiedenen Wegen vorweisen, zum Beispiel durch das (Fach-)Abitur oder die fachgebundene Hochschulreife.
Wer kein Abitur, dafür aber eine IHK-Aufstiegsfortbildung, einen Meisterbrief oder eine zweijährige Berufsausbildung plus drei Jahre Berufserfahrung in einem verwandten Beruf hat, dem stehen die Türen zum Studium ebenfalls offen. Gerade für Menschen, die aus dem gestaltenden Handwerk kommen, also zum Beispiel Tischler, Maler oder auch Polsterer, ist das eine prima Chance zur Fortbildung.
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Wem fällt der Studiengang Innenarchitektur leicht?
Kreativität ist natürlich eine Grundvoraussetzung fürs Gestalten. Dennoch gehört mehr dazu, ein kompetenter Innenarchitekt zu werden: Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, die technische Fähigkeit, die eigenen Ideen in 2 und 3-D umzusetzen sowie handwerkliches Geschick. Auch Organisationstalent, Teamfähigkeit und Selbstpräsentation sind wichtige Bausteine. Und nicht zuletzt gilt: Der Kunde ist König. Wer mit Menschen gut umgehen und sich auf die Wünsche der Kunden einlassen kann, wer gerne Konzepte erstellt, das mit Blick auf die Kosten, ist im Fernstudium Innenarchitektur goldrichtig unterwegs.
So ist der Bachelor Innenarchitektur aufgebaut
Holz, Kork, Stoff – wer professionell Räume einrichten möchte, muss sein Arbeitsmaterial kennen und wissen, wie und vor allem wo er es einsetzen kann. So ist es kein Wunder, dass außer Design und Designtheorie auch Gebäudetechnik eine große Rolle im Studium spielt. Zu wissen, wo Stromkabel laufen, die Heiztechnik eines Hauses zu kennen, ist für Stil, Werkstoffe, Umweltschutz, aber auch die Kosten unabdingbar. Dazu gehört auch, sich im privaten und öffentlichen Baurecht auszukennen und zu lernen, wo diese der eigenen Kreativität Limits setzt.
Weitere Grenzen ziehen die Kundenwünsche, denn die stehen beim Auftrag obenan. Damit der künftige Innenarchitekten diese gut verpacken kann, sind die Wirkungen von unterschiedlichen Farben, Formen, Materialien und Licht Studieninhalt. Ebenso die Wohnbedürfnisse und die Anforderungen, die jeder Wohnbereich mitbringt. Das hilft auch dabei, Konzepte zu erstellen und Kosten wie Zeitaufwand zu berechnen. Grundlage all dessen ist zudem der Blick auf die Architekturgeschichte, -theorie und -soziologie, auf Baustile, Designhistorie sowie verschiedene Planungsansätze.
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Der größere Teil des Studiums ist aber für praktische Übungen reserviert: Die eigenen Ideen zu Papier bringen, perspektivisches Zeichnen, Möbelentwürfe, Modellbau, der Entwurf von Fläche, Körper und Raum sowie die Präsentation der Arbeit via Foto oder Video.
Im fünften und sechsten Semester kommen zwei vertiefende Fächer hinzu. Davon ist eines fachwissenschaftlich und Pflicht. Der angehende Innenarchitekt wählt zwischen den Schwerpunkten Um- und Ausbau, Ausstellen und Inszenieren, Funktionsbauten oder Extremtypus Raum. Die zweite Domäne ist frei wählbar. Entweder entscheidet sich der Studierende, noch ein weiteres Pflichtfach dazuzunehmen. Oder er wählt eine andere Funktions- oder Branchenvertiefung. Dazu zählen zum Beispiel Smart oder Sustainable Building oder eine Intensivierung des Modellbaus.
Für wen lohnt sich der Master Innenarchitektur?
Den Master Innenarchitektur kann man in Deutschland gar nicht machen. Die Fernuni WINGS hat zwei Studiengänge im Programm, die sich als Ausbau des Bachelors Innenarchitektur für alle diejenigen eignen, die sich in einem zukunftsorientierten Marktsegment spezialisieren möchten. Das ist zum einen der Master „Architektur und Umwelt“, der binnen vier Semestern ökologisches Bauen und einen ganzheitlichen Lösungsweg in den Mittelpunkt stellt. Präsenzveranstaltungen dazu finden an drei Wochenenden pro Semester an wechselnden Standorten statt.
Eine Alternative ist der Master „Integrative StadtLand-Entwicklung“, der fünf Semester lang den Blick auf den öffentlichen Raum richtet. Regionalmanagement, Geografie, technische Infrastruktur und Kommunikation spielen dabei ebenso eine Rolle, wie Kommunalpolitik, Verwaltungsstrukturen und lokale Lebenskultur.
Ziel ist es dabei nicht nur, Veränderungsprozesse zu steuern, sondern gerade auch rückläufige Entwicklungen abzufedern. Etwa Wohnungsleerstände, den Niedergang von Wirtschaftsbereichen oder die soziale Stigmatisierung einzelner Stadtteile oder Regionen. Wer sich dafür entscheidet, muss Präsenzveranstaltungen an vier Wochenenden pro Semester einplanen.
Anbieter und Kosten
Die Liste der Deutschen Anbieter ist kurz: Lediglich die IU bietet die Möglichkeit, Innenarchitektur aus der Ferne zu studieren. Wer das in Vollzeit in 36 Monaten durchzieht, zahlt 327 Euro monatlich. Wer in Teilzeit 48 Monte studiert 280, bei 72 Monaten sind es 193 Euro monatlich. Der Bachelor kostet also insgesamt zwischen 11.772 und 13.824 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Präsenzphasen oder für Anreise und Unterkunft bei einem der optionalen Workshops.
Der Master „Integrative StadtLand-Entwicklung“ liegt bei 2.500 Euro je Semester, der Master „Architektur und Umwelt“ bei 2.950 EUR je Semester. Das deckt auch die Präsenzwochenenden inklusive Verpflegung ab. Angedacht sind für beide Abschlüsse jeweils vier bis fünf Halbjahre (Quelle: Eigenrecherche, Stand: Februar 2023).
Hochschule | Abschluss | Webseite |
---|---|---|
Apollon Hochschule | Bachelor | apollon-hochschule.de |
IU Internationale Hochschule | Bachelor | iu-fernstudium.de |
FHM – Fachhochschule des Mittelstands | Bachelor | fh-mittelstand.de |
Hochschule Fresenius | Bachelor | hs-fresenius.de |
Euro FH | Bachelor | euro-fh.de |
Hamburger Fern-Hochschule | Bachelor | hfh-fernstudium.de |
AKAD University | Bachelor | akad.de |
Paritätische Akademie Süd gGmbH | Bachelor | akademiesued.org |
Alice Salmon Hichschule | Bachelor | ash-berlin.eu |
Hochschule Rheimmain | Bachelor | hs-rm.de |
ZUSAK Konrad Zuse Akademie | Bachelor | konrad-zuse-akademie-hoyerswerda.de |
Hochschule Koblenz | Bachelor, Master | hs-koblenz.de |
CVJM Hochschule | Bachelor, Master | cvjm-hochschule.de |
Diploma Hochschule | Bachelor, Master | diploma.de |
Alternative Wege in die Innenarchitektur
In keinster Weise mit einem Bachelor-Abschluss zu vergleichen, sind die Zertifikate eines Fernlehrganges. Dennoch sind auch sie ZFU-zugelassen und stellen einen möglichen Einstieg für Menschen dar, die ihr gestalterisches Hobby zum Beruf machen möchten. Auch wenn sie in den zwölf Monaten bis zum Zeugnis nicht so in die Tiefe gehen, wie ein mehrsemestriges Studium, so sind die Inhalte doch an denen des Bachelor orientiert.
Auf dem Lehrplan stehen zum Beispiel Grundkenntnissen der Gestaltungslehre, Entwurf und Projektdarstellung, der Umgang mit Farben, Licht und Materialien, aber auch Haustechnik, Wärme, Wasser und Innenausbau sowie konzeptionelle Fächer und historisch-theoretisches Basiswissen.
Wer einen Fernlehrgang machen möchte, muss keinerlei Voraussetzungen mitbringen, sondern lediglich rund acht Stunden Zeit pro Woche. Bei den Anbietern Fernakademie für Erwachsenenbildung und ILS kann die Studienzeit kostenfrei um 6 Monate überschritten werden. Laudius bietet sogar über drei Jahre Betreuung, SGD für zusätzliche 18 Monate. Die Preise werden nur auf Anfrage genannt.
Tipp: Teilweise vermitteln optionale Präsenz-Workshop Lehrgangsinhalte, in denen ein Teilbereich vor Ort praktisch und mit anderen erarbeitet wird.
Wer den Blick über den Tellerrand richten möchte, macht den Bachelor Innenarchitektur per Fernstudium in Großbritannien. Zu nennen wären die Falmouth University sowie das The Open College of the Arts. Unterrichtssprache ist natürlich englisch und der Aufbau gliedert sich etwa am Open College of the Arts nicht in Semester, sondern in drei Level zu Fixpreisen. Die Falmouth Universität bietet optionale Vor-Ort-Treffen an, Anreise und Unterkunft müssen allerdings selbst gezahlt werden. An beiden Unis im Programm: Virtuelle Gemeinschaftsprojekte.
Finanzierungsmöglichkeiten
Wer schon eine Ausbildung in der Tasche hat und sich fortbilden will, um die Karriereaussichten zu verbessern, kann sich um „Aufstiegs-BAföG“ bewerben. Fernstudien und -lehrgänge können dabei – anders als beim normalen BAföG – auch als Teilzeitmaßnahme gefördert werden. Sie müssen monatlich im Durchschnitt mindestens 18 Unterrichtsstunden umfassen und den Anforderungen des Fernunterrichtsschutzgesetzes entsprechen. Allerdings ist die Höhe der tatsächlichen Förderung von Einkommen und Vermögen abhängig und beträgt maximal 15.000 Euro.
Vorteil: Bei erfolgreicher Abschlussprüfung muss dieses Staats-Darlehen nur zur Hälfte zurückgezahlt werden.
Tipp: Wer arbeitet und über der Verdienstgrenze fürs Aufstiegs-BAföG liegt, kann über einen Weiterbildungskredit der KfW-Bank von einer Bildungsprämie des Staates profitieren. Ebenfalls für ein Fernstudium geeignet sind die verschiedenen Förderprogramme der Länder.
Aufgrund der eher mäßigen Berufsaussichten dürfte es schwer sein, bei der Agentur für Arbeit einen Bildungsgutschein zu bekommen. Dennoch – ein Versuch ist es wert, vor allem für diejenigen, die durch eine Zusatzqualifizierung ihren Arbeitsplatz erhalten können. Dafür am besten sehr gut vorbereitet zum Beratungstermin erscheinen, selbst die Weiterbildungsoptionen recherchieren, die Perspektiven aufzeigen und nach Möglichkeit noch ein Schreiben des Arbeitgebers mitbringen, das die Fortbildung befürwortet.
Tipp: Ein Bildungsgutschein wird nicht nur für den Bachelor, sondern auch für AZAV-Zertifizierte Fernlehrgänge ausgestellt.
Wie anerkannt ist das Fernstudium?
Der Bachelor wie die beiden Masterstudiengänge sind akkreditiert, die beiden Fernunis haben eine staatliche Zulassung. Auch alle genannten Fernlehrgänge sind von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) geprüft und zugelassen.
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Die Karrierechancen und das Gehalt nach Abschluss
In keinem anderen europäischen Land ist die Architektendichte so hoch wie in Deutschland. Doch das soll künftige Innenarchitekten nicht entmutigen, dann die Branche unterliegt sehr stark konjunkturellen Schwankungen. Wer sich in bestimmten zukunftsweisenden und vor allem ökologisch orientierten Bereichen spezialisiert, schärft sein Profil und verbessert seine Aussichten deutlich.
Mögliche Arbeitgeber sind Ingenieurs- und Bauplanungsbüros, Consultingfirmen, Architekturbüros aber auch Einrichtungshäuser und Handwerksbetriebe wie Raumausstatter. Das Gehalt liegt bei 2.500 Euro brutto monatlich, mit viel Glück nähert es sich 4.000 Euro an.
Häufige Fragen zum Innenarchitektur Fernstudium
Ist der Studiengang durch eine anerkannte Agentur akkreditiert ist der Bachelor- oder Masterabschluss an einer Fernuni genauso viel wert, wie der von einer Präsenzuni. Zudem muss die Uni eine Zulassung der ZFU haben.
Die Kosten für den Bachelor Innenarchitektur liegen an der Fernuni zwischen 11.772 und 13.824 Euro. Der Master für eine weiterführende Spezialisierung zwischen 2.500 und knapp 3.000 Euro je Semester.
Wer handwerklich begabt und voller Ideen steckt, schafft die vielen praktischen Aufgaben locker. Wer sich zudem nicht nur für die Wirkung von Materialien und Licht, sondern auch für den Kostenfaktor und den Umweltaspekt einer Raumgestaltung interessiert, ist im Fernstudium Innenarchitektur goldrichtig.