Fernstudium Bachelor: Voraussetzungen, Anerkennung und Tipps
Ein Fernstudium kann aus zahlreichen Gründen der richtige akademische Weg sein. Es ermöglicht zeitliche und räumliche Flexibilität.
Das Wichtigste in Kürze
- Fernstudiengänge sind eine gute Möglichkeit für Studieninteressierte ohne ausreichende Qualifikation für Präsenzstudiengänge.
- Es gibt große Preisunterschiede zwischen den Anbietern.
- Viele Fernstudiengänge sind staatlich anerkannt und akkreditiert, darauf sollte man achten.
Nicht an Vorlesungszeiten und -orte gebunden sein und im Sommer im Park lernen. Oder mit Beruf und Familie nochmal akademisch durchstarten: ein Fernstudium kann aus zahlreichen Gründen der richtige akademische Weg sein. Es ermöglicht zeitliche und räumliche Flexibilität. Eine bestehende Berufstätigkeit, aber auch viele andere Gründe können gegen ein Präsenzstudium sprechen.
Während der Corona-Pandemie wurde nicht nur das berufsbegleitende Fernstudium immer beliebter. Das Konzept dahinter ist sehr einfach: Man geht nicht in die Hochschule, um zu studieren, sondern bekommt das notwendige Lernmaterial nach Hause geschickt oder lädt es online herunter. Die Prüfungen werden bei der nächstmöglichen Prüfstelle vor Ort abgelegt, aber auch Online-Klausuren sind mittlerweile möglich. Am Ende des Studiums steht dann ein vollwertiger Bachelor-Abschluss.
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Die Zugangsvoraussetzungen sind bei einem Fernstudium oft niedriger
Auch für ein Fernstudium müssen Studieninteressierte bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die sich je nach Hochschule oder Universität unterscheiden. Sie sind meistens niedriger als diejenigen für Präsenzstudiengänge. Eine Zugangsbarriere durch den Numerus Clausus (NC) gibt es nicht. Bei diesem Zulassungsverfahren für Präsenzstudiengänge gibt es oft Wartesemester, wenn die Abschlussnote für den gewählten Studiengang nicht ausreicht.
Die Voraussetzungen für ein Fernstudium sind vergleichsweise weniger streng: Sogar ein Studium ohne Abitur oder Fachhochschulreife ist möglich. Allerdings gibt es hier keine einheitlichen Regeln. Die Fernuniversität Hagen lässt beispielsweise nur Bewerber und Bewerberinnen zu, die das Abitur, die fachgebundene Hochschulreife oder einen gleichwertigen Schulabschluss haben. Aber auch eine berufliche Qualifikation oder eine ausländische und in Deutschland anerkannte Qualifikation ermöglichen den Zugang zum Fernstudium. Eine Fachhochschulreife reicht hier nicht. Damit hat die Fernuniversität Hagen die strengsten Zugangsvoraussetzungen.
An manchen privaten Hochschulen kann man hingegen auch ohne Abitur oder Fachabitur studieren, beispielsweise an der Hochschule Diploma. Andere Hochschulen, wie die Euro-FH, die IU (Internationale Hochschule) oder die Hochschule Fresenius, setzen in diesem Fall eine abgeschlossene Ausbildung oder Berufserfahrung voraus.
Natürlich hängen die Voraussetzungen auch vom jeweiligen Studiengang ab.
Sich Kurse und Leistungen anerkennen zu lassen, ist kein Problem
Wer vorher schon studiert hat, kann sich Kurse und andere wichtige Leistungen anerkennen lassen. An der Euro-FH, der Diploma Hochschule, der IU und der Hochschule Fresenius geht das laut der jeweiligen Webseite problemlos. Allerdings muss die Anerkennung beantragt werden. Die Fernuniversität Hagen erkennt Leistungen bedingt an, wenn sie staatlich anerkannt und vergleichbar sind. Wer sich die Mühe macht, das zu prüfen, und Leistungen anerkennen lässt, erspart sich Lernstress und Geld.
Wann geht’s los?
Mit einem Studium loslegen, das geht eigentlich nur zwei Mal im Jahr. Bei einem Fernstudium ist das nicht zwingend der Fall. Es gibt Hochschulen, die sich an diesen Rhythmus halten, wie die Fernuniversität Hagen und die Diploma Hochschule; dort müssen dann die jeweiligen Fristen zur Einschreibung beachtet werden. Aber bei vielen anderen Hochschulen kann es mit dem Fernstudium jederzeit losgehen.
Wer sparen will, sollte Preise vergleichen
Ein Fernstudium kostet Geld. Der genaue Preis hängt von der Hochschule, dem gewählten Studiengang und der Studiendauer ab.
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Der Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit ist beispielsweise an der Fernuniversität Hagen am günstigsten. Bei dieser Hochschule handelt es sich um eine staatliche Universität, die nicht auf die Gebühren angewiesen ist. Die Beiträge werden pro Semester bezahlt. In Vollzeit kostet ein Semester circa 300 Euro, in Teilzeit 100 Euro weniger. Die Studiengänge Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft und Soziologie oder Bildungswissenschaft kosten insgesamt 1.700 Euro. Das Studienangebot der Fernuniversität Hagen ist kleiner als das der anderen Anbieter. Die Fakultäten Kultur- und Sozialwissenschaften, Psychologie, Mathematik und Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Rechtswissenschaft bieten ausgewählte Studiengänge an.
Im Fall der privaten Hochschulen werden die Beiträge monatlich bezahlt. Hinzu kommen gegebenenfalls noch Kosten für Prüfungsgebühren. Um einen besseren Überblick zu vermitteln, folgt hier der Kostenvergleich für den Studiengang Soziale Arbeit:
Bei der Hochschule Diploma kostet ein Vollzeitstudium (6 Semester, Online-Studium) monatlich 277 Euro. Die Gesamtkosten liegen bei 10.767 Euro. Für das Teilzeitmodell fallen monatlich ab 287 Euro an, der Gesamtpreis ist jedoch höher und liegt bei 11.127 Euro (Ratenmodell I). Neben Sozialer Arbeit können Studieninteressierte aus zahlreichen weiteren Studiengängen wählen. Die Diploma bietet jeweils mehrere Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaft und Recht, Gesundheit und Soziales, Gestaltung und Medien sowie Technik an.
Ein Modell, das monatlich sehr kostengünstig ist, ist das Teilzeitmodell über 72 Monate von der Hochschule Fresenius. Der monatliche Beitrag liegt bei 165 Euro und die Gesamtkosten belaufen sich auf 11.880 Euro. Jedoch läuft dieses Modell zum 01.09.2021 aus. Wer seinen Abschluss im Fernstudium nach 48 Monaten machen will, zahlt jeden Monat 240 Euro und insgesamt 11.520 Euro. Wird man nach 36 Monaten fertig, erhöhen sich die monatlichen Kosten auf 295 Euro und der Gesamtpreis sinkt auf 10.620 Euro. Die Hochschule Fresenius bietet 16 verschiedene Bachelor-Fernstudiengänge an.
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Die Euro-FH ist vergleichsweise teurer. Um dort den Fernstudiengang Soziale Arbeit mit dem Bachelor of Arts abzuschließen, fallen monatliche Kosten von 349 Euro an, wenn man sich für das Vollzeitstudium entscheidet. In der Teilzeitvariante werden 297 Euro pro Monat fällig. Folglich kosten 36 Monate Studium insgesamt 12.664 Euro und 48 Monate 13.392 Euro. Die Euro-FH bietet zahlreiche Bachelor-Fernstudiengänge aus den Bereichen Psychologie, Gesellschaft, Bildung und Soziales und Wirtschaft, Digitalisierung und Management an.
Am teuersten ist der Fernstudiengang Soziale Arbeit an der IU. Die Internationale Hochschule bietet ein Vollzeit- und zwei Teilzeitmodelle an. Im Vollzeitstudium zahlt man monatlich 359 Euro und insgesamt 12.924 Euro. Bei 48 Monaten Studiendauer sind monatlich nur 309 Euro fällig, aber der Gesamtpreis steigt auf 14.832 Euro. Besonders teuer ist das zweite Teilzeitmodell: Über 72 Monate werden jeweils 209 Euro bezahlt. Die Gesamtkosten für den Fernstudiengang liegen damit bei 15.048 Euro. An der IU gibt es 71 Bachelor-Fernstudiengänge aus verschiedenen Bereichen.
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Wie der Preisvergleich zeigt, ist die Preisspanne vor allem bei den privaten Hochschulen sehr groß. Am günstigsten ist die Fernuni Hagen, allerdings ist dort auch das Angebot an Studiengängen deutlich kleiner. Natürlich sind die Kosten jedoch nicht das einzige Auswahlkriterium für einen Fernstudiengang.
Tipp: Wer ganz auf die Ausbildungskosten verzichten möchte, kann auch dual studieren.
Fernstudiengänge sind oft staatlich anerkannt
Wer sich für ein Fernstudium entscheidet, muss sich keine Sorgen über seinen Abschluss machen: Die Abschlüsse aller hier vorgestellten Hochschulen sind staatlich anerkannt und akkreditiert. Das heißt, ihre fachliche und organisatorische Kompetenz wurde von den zuständigen Prüfstellen anerkannt. Somit ist die Qualität der akademischen Ausbildung genau wie bei einem Präsenzstudium sichergestellt. Im Fall der Fernuniversität Hagen handelt es sich sogar um eine staatlich anerkannte Uni, an der man einen regulären Universitätsabschluss erwirbt. Wer bei einem privaten Anbieter studiert, muss die Qualität seines Studiums jedoch eventuell rechtfertigen. Hier ist aber nicht das Fernstudium der ausschlaggebende Kritikpunkt, sondern der private Anbieter. Das Gerücht, ein Abschluss an einer privaten Hochschule sei gekauft, ist falsch. Wer ein Fernstudium macht, muss genauso lernen und Prüfungen bestehen wie andere Studenten.
Die Auswahlmöglichkeiten sind riesig. Qualitativ gibt es bei den hier vorgestellten Hochschulen offiziell keinen Unterschied, allerdings bestehen durchaus Unterschiede zwischen einem privaten Hochschulabschluss und einem staatlichen Universitätsabschluss.
Eine Entscheidung für einen Bachelor-Fernstudiengang, bedeutet viel Disziplin und Selbstorganisation. Auch die Abbrecherquoten sind zum Teil höher. Alleine zu lernen und sein Studium zu planen, sollte für Studieninteressierte also kein Problem darstellen.
Tipp: Um herauszufinden, ob das Fernstudium zu einem passt, bieten viele Hochschulen die Möglichkeit, vier Wochen auf Probe zu studieren.
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Häufige Fragen zum Bachelor Fernstudium
Das variiert von Hochschule zu Hochschule. Möglich sind viele Studiengänge aus den Bereichen Kultur- und Sozialwissenschaften, Gesundheit und Soziales, Kommunikationswissenschaften und Marketing, Design, Wirtschaftswissenschaften, Management, Rechtswissenschaften, Psychologie und viele mehr. Medizin, Tiermedizin und Pharmazie kann man unter anderem nicht per Fernstudium studieren.
Nein, die meisten Studiengänge sind ohne Abitur möglich. Vor allem wenn man die fachgebundene Hochschulreife oder eine abgeschlossene Ausbildung hat, bleibt die Auswahl an Studiengängen groß.
Die Kosten variieren je nach Studiengang und Hochschule. Am günstigsten ist die Fernuniversität Hagen, bei der ein vollständiges Studium circa 1.500 – 2.000 Euro kostet. Im Vergleich dazu sind private Anbieter deutlich teurer, hier bewegen sich die Gesamtkosten für ein Studium zwischen 10.000 und mehr als 15.000 Euro.