BWL Fernstudium – Voraussetzungen und Kosten
Der Numerus Clausus für BWL schreckt viele interessierte Studienanfänger ab. Wer BWL an einer Fernuni studiert, kann ihn umgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein BWL-Bachelor dauert etwas länger als andere Fernstudiengänge.
- Die Karrierechancen sind schon mit dem Bachelorabschluss super.
- Eine frühe Spezialisierung setzt Akzente
Wenn ein traditioneller Fleischanbieter plötzlich vegetarische oder vegane Produkte in sein Sortiment aufnimmt, hat sich im Unternehmen nicht etwa die Weltsicht verändert: Es war ein BWLer am Werk. Denn der untersucht unternehmerische Prozesse und Entscheidungen mit Blick auf die Gewinnmaximierung. Die Lehre zur Umsetzung und Kontrolle der verschiedenen, kapitalorientierten Unternehmensvorgänge ist einer der beliebtesten Studiengänge in Deutschland. Doch der Numerus Clausus für BWL schreckt viele ab. Wer an einer Fernuni studiert, kann ihn umgehen. Ein zusätzliches Argument für den Studiengang: Schon ab dem dritten Semester ist es möglich, sich auf einen Schwerpunkt zu spezialisieren.
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Wem fällt der Fernstudiengang BWL leicht?
BWL ist kein leichtes Fach, der Stundenplan hat es in sich. Wer das Pensum im Fernstudium und dazu noch neben dem Beruf bewältigen möchte, sollte also Disziplin, Durchhaltevermögen und gutes Selbstmanagement mitbringen. Er muss sich darauf einstellen, über vier bis sechs Jahre rund 15 Stunden pro Woche eigenständig zu lernen.BWL-Studenten sollten zudem eine Liebe zu Zahlen haben. Auch ein sicherer Auftritt und ein grundsätzliches Verständnis für globale Zusammenhänge sind nicht verkehrt. Zu Guter Letzt: Wer in größeren, international tätigen Unternehmen arbeiten will, kommt um Englisch nicht herum.
Wer bekommt eine Zulassung an der Fernuni?
Abitur oder Fachhochschulreife sind für BWL die Eintrittskarte. Aber auch wer berufliche Qualifikationen im Wirtschaftsbereich hat, etwa im Kaufmännischen oder im Controlling, kann sich bei einer Fernuni bewerben. Manche Hochschulen verlangen zusätzlich zur abgeschlossenen Ausbildung noch Berufserfahrung von meist zwei bis fünf Jahren.
Selbst ein Eignungstest oder ein Probestudium werden manchmal für die Zulassung vorausgesetzt. Diese Regeln machen die Hochschulen nicht selbst, sie sind abhängig vom jeweiligen Bundesland. Auch mit einer erfolgreich abgeschlossenen Meisterprüfung oder einem gleichgestellten Fortbildungsabschluss stehen die Türen zum BWL-Fernstudium offen.
Tipp: Wer keine der Voraussetzungen erfüllt, sollte nicht verzweifeln: Viele Hochschulen bieten die Option, betriebswirtschaftliche Kenntnisse im Vorfeld des Studiums über spezielle Weiterbildungsmodule zu erlangen.
BWL im Fernstudium: Die Inhalte
Trends, Außenpolitik, Lohn- und Stadtentwicklung sind nur einige Beispiele für die Vielzahl von Faktoren, die über Gewinn und Verlust eines Unternehmens entscheiden. Betriebswirte kennen diese Einflüsse und wissen, welch Hebeln sie bewegen müssen, um im Sinne des Unternehmens darauf zu reagieren.
Wichtige Grundlagen
Außer Grundlagen in Rechnungswesen, Wirtschaftsrecht und Controlling gehören Instrumente aus Marketing und Vertrieb sowie Personal-, Online-, internationales und strategisches Management zum Studium dazu. Ergänzt wird das Paket um Wirtschaftsmathematik, -englisch, Statistik und Volkswirtschaft. Gute Fernunis haben zudem Angebote in Rhetorik und Präsentation im Programm.
Breites Spektrum an Schwerpunkten
Beim BWL-Bachelor steht früher als in anderen Studiengängen, nämlich schon ab dem dritten Semester die Ausrichtung auf einen Schwerpunkt an. Das kann zum Beispiel Marketing, Vertrieb und Logistik, Finanzen, Handel und Steuern, Tourismus- und Eventmanagement, Gesundheitswesen oder Personalmanagement sein. Wer international arbeiten möchte, hat zudem die Möglichkeit, das Studium auf länderübergreifende Inhalte auszurichten.
Tipp: Die Spezialisierung innerhalb der BWL sollte man schon bei der Wahl der Hochschule im Blick haben, denn nicht jede Fernuni bietet auch jeden Themenbereich an.
Für wen lohnt sich der Master?
Für die meisten Jobs in der Wirtschaft reicht ein Bachelor völlig aus. Wer in die Wissenschaft und Entwicklung strebt oder eine Führungsposition im gehobenen Dienst erreichen möchte, braucht allerdings einen Masterabschluss. Hier geht es unter anderem um Wirtschaftsethik, Business-Analysen, Unternehmens- und Personalführung sowie um empirische Wirtschaftsforschung.
Bachelor of Arts oder Bachelor of Science?
Da sich Wirtschaftsstudiengänge zwischen Sozial- und Naturwissenschaft bewegen, sind beide Abschlüsse möglich. Sie sagen nichts über die Qualität des Studiums aus, aber über die inhaltlichen Schwerpunkte. So mag der B. Sc. eine stärkere Tendenz in Richtung Mathe und Statistik aufweisen. Wichtiger als die Frage Bachelor of Arts oder Bachelor of Science sind die Studieninhalte und die Wahl der Hochschule. Sie sollte Schwerpunkte anbieten, die den persönlichen Präferenzen des angehenden Studenten entsprechen.
Übrigens: Sind die Studieninhalte sehr technisch, kann der Studiengang auch mit einem Bachelor of Engineering abschließen.
BWL, VWL – wer macht was?
Im Gegensatz zu BWL hat VWL, die Lehre von der Volkswirtschaft, nicht einzelne Unternehmen sondern das große gesellschaftliche Ganze im Blick. Sie wird auch Sozial- oder Nationalökonomie genannt. VWL-Pioniere wie Thomas Hobbes und John Maynard Keynes haben die Basis für heutige Wirtschaftsprognosen und Untersuchungen zum Preisverhalten gelegt.
Mathematik und Statistiken spielen hier eine weitaus größere Rolle als in der BWL, die sich mehr auf die sozialwissenschaftlichen Aspekte einzelner Unternehmen konzentriert. VWL untersucht allgemein das Verhalten von Haushalten und Unternehmen in den Märkten und prognostiziert die generelle Entwicklung von Löhnen, Preisen, Produktion und Handel.
Der Studiengang Wirtschaftswissenschaften verbindet Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre, allerdings muss man sich bereits zu Beginn des Studiums auf einen der beiden Schwerpunkte festlegen. An einigen Unis wird der Begriff Wirtschaftswissenschaften auch synonym mit BWL verwendet. Wer sich dafür interessiert, sollte genau die Studieninhalte analysieren, bevor er sich für einen Anbieter entscheidet.
Tipp: Auch als VWLer bekommt man Jobs im Bereich BWL und umgekehrt. Zudem ist es in fast jedem Studiengang möglich, das Pendant mit einzubeziehen.
Wer bietet BWL als Fernstudium an?
Das BWL-Studium ist beliebt. Kein Wunder also, dass gut 30 Fernunis den Bachelor-Studiengang im Programm haben. Ebenso viele bieten die Qualifikation zum Master an. Wer beide Studiengänge aufeinander aufbauen will, sollte sich also für eine Hochschule entscheiden, die beides offeriert. Auch an vielen klassischen Präsenzunis, etwa in Kaiserslautern, Bielefeld, Magdeburg, Ludwigshafen, Koblenz und Berlin besteht die Möglichkeit, BWL aus der Ferne im Bachelor oder Master zu studieren.
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Wie viel kostet das Fernstudium BWL?
Das Bachelor-Studium dauert zwischen acht und zwölf Semestern, der Master sechs bis acht Semester. Wer voll berufstätig ist, sollte auf jeden Fall von der höheren Semesterzahl ausgehen, denn die Studieninhalte sind sehr umfangreich. Die meisten Hochschulen staffeln ihre Gebühren und knüpfen den Preis an die Studiendauer. So startet der Bachelor bei 8.000 Euro, kann aber bis zu 20.000 Euro kosten. Der Master liegt insgesamt zwischen 5.000 und 10.000 Euro.
Die IU Internationale Hochschule gibt an, dass die monatlichen Kosten je nach Modell zwischen 199 und 339 Euro liegen. An der AKAD Fernhochschule gibt es drei Varianten: Wer 72 Monate studiert zahlt 199 Euro monatlich und 14.328 Euro insgesamt, wer fix in 48 Monaten lernt 13.872 Euro, wer sprintet und nach 36 Monaten fertig ist, 12.564 Euro. Hinzu kommt dort in jedem Fall eine einmalige Prüfungsgebühr von 960 Euro (Quelle: Eigenrecherche, Stand 7. Juli 2021).
Tipp: Studieninteressierte sollten immer beim Anbieter schauen, welche Elemente genau in den pauschalen Gebühren für das Fernstudium enthalten sind und ob eventuell Prüfungen und anderes zusätzlich berechnet werden.
Finanzierungsmöglichkeiten
Master- und Bachelorstudierende mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung können die Studiengebühren und Kosten für ein Fernstudium als Werbungskosten in unbegrenzter Höhe von der Steuer absetzen. Dazu gehören außer den Studiengebühren auch Lernmittel wie Bücher, sämtlicher Bürobedarf, Fahrtkosten, ein eigenes Arbeitszimmer, technische Ausstattung wie Computer, Drucker, Tablet sowie Kosten für eventuelle Praktika.
Wer voll berufstätig ist, sollte zudem seinen Arbeitgeber ansprechen. Denkbar wäre es zum Beispiel, mit ihm eine jährliche Pauschale als finanzielle Unterstützung oder eine Teilkostenübernahme nach erfolgreichem Abschluss zu vereinbaren.
Auch wenn er nicht finanziell hilft: Eine Freizeitunterstützung in Form von Bildungs- oder Sonderurlaub ist in den Prüfungsphasen Gold wert. Auch ein staatliches Aufstiegsstipendium ist eine Überlegung wert, denn wer berufsbegleitend studiert, kann mit 2.700 Euro pro Jahr gefördert werden. Voraussetzungen dafür sind unter anderem eine abgeschlossene Berufsausbildung und zwei Jahre Berufserfahrung.
Tipp: Angehende BWL-Studierende sollten auf jeden Fall checken, ob es nicht doch möglich ist, BAföG zu beziehen. Das ist zum Beispiel für einen Auslandsaufenthalt während des berufsbegleitenden Studiums der Fall oder wenn man Vollzeit studiert.
Wie anerkannt ist das Fernstudium BWL?
An den klassischen deutschen Fernhochschulen ist der Studiengang BWL durch eine Agentur wie FIBAA oder ZEvA akkreditiert. Die Fernuni selbst ist durch die staatliche Zulassungsstelle für Fernunterricht (ZFU) anerkannt. Wer sich unsicher ist, kann diese Infos auf der jeweiligen Homepage finden oder schriftlich beim Sekretariat nachfragen.
Karrierechancen und Gehalt nach Abschluss
Wer sich in der Wirtschaft auskennt, ist quasi ein gemachter Mann oder ein gemachte Frau. Es gibt jede Menge Berufszweige, in die er oder sie mit dem Bachelor einsteigen kann. Wer sich bereits im Studium auf eine Branche spezialisiert hat, findet auch dort gute Karrierechancen.
Berufseinsteiger profilieren sich je nach Studienfokus in den Bereichen Projektplanung und -steuerung, Unternehmens- und Personalberatung, Controlling und Wirtschaftsprüfung, Marketing und Vertrieb, Produktion und Logistik. Wer sich zudem engagiert und kontinuierlich weiterbildet, hat beste Aufstiegschancen. Die spiegeln sich auch im Gehalt wieder, das beim Einstieg zwischen 2500 und 4500 Euro brutto monatlich liegt.
Wer mit Engagement Karriere macht, kann je nach Unternehmensgröße, Position, Region und eigenem Verhandlungsgeschick die 10.000 Euro knacken. Der Durchschnitt liegt bei rund 5.000 Euro.
Tipp: Wer nicht ohnehin schon arbeitet, sieht zu, dass er während des Studiums Praktika macht – nicht nur, um Berufserfahrungen zu sammeln, sondern auch, um Kontakte zu Unternehmen und damit potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen.
Alternative Wege in die Betriebswirtschaft
Wer schon ein ganz klares Bild hat, wo es beruflich hingehen soll oder sich aus dem bestehenden Berufsfeld heraus für höhere Positionen qualifizieren will, ist manchmal mit einem alternativen Studium, das BWL einbindet, besser beraten als mit reiner Betriebswirtschaftslehre. Hierzu zählen Mittelstandsmanagement ebenso wie Technische Betriebswirtschaft, Projekt-, Dienstleistungs- oder Gesundheitsmanagement, Human Resources oder Online Business Management.
Soll es ins Ausland gehen beziehungsweise in eine international arbeitende Firma bieten sich der Studiengang International Business und International Management an. Viele Wege offen hält sich, wer Wirtschaftswissenschaften oder Ökonomie studiert. Beides vereint BWL und VWL.
Häufige Fragen zum Fernstudium BWL
Ist der Studiengang bei FIBAA, ZEvA akkreditiert und die Hochschule durch die staatliche ZFU anerkannt, kann mit der Anerkennung nichts schief gehen.
Da das BWL-Studium etwas länger dauert als andere Fernstudiengänge, ist es auch etwas teurer. Der Bachelor kann bis zu 20.000 Euro kosten, der Master zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Die Karrieremöglichkeiten gleichen die Kosten aber in jedem Fall wieder aus.
BWL sollte wirklich nur studieren, wer dazu auch Lust hat. Denn der Studiengang ist nicht der Leichteste und erfordert gerade im Fernstudium viel Einsatz. Wer Management liebt, eine Affinität zu Zahlen hat und zudem noch halbwegs gut Englisch kann, kommt auch mit den Studieninhalten gut klar.