Jobchancen: Ohne Studium zum gut bezahlten IT-Job

Quereinsteiger mit technischen Fähigkeiten und der Vorliebe für Software haben sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt – auch ohne Studium.

Angelika Ivanov | 16.09.2024
Wer sich gut mit Javascript oder UX-Design auskennt, braucht nicht unbedingt studiert zu haben. Jobs gibt es genug.

Nerds im Vorteil Wer sich gut mit Javascript oder UX-Design auskennt, braucht nicht unbedingt studiert zu haben. Jobs gibt es genug. © Alex Kotliarskyi unsplash

Iris Schulte Renger
VON Iris Schulte Renger | Redakteurin
LETZTE AKTUALISIERUNG:

Coding für Dummies, in 14 Wochen zum Hacker, Programmieren für Anfänger. Solche und ähnliche Titel sind mittlerweile auf Werbeanzeigen in Straßenbahnen, Onlineseminaren und Büchern zu sehen. Denn wenn die Welt sich digitalisiert, sollten wir die Sprache sprechen. Ergo Codes lesen, selbst schreiben und Webanwendungen bedienen können.

Die Jobs dahinter sind Softwareentwickler, Site-Engineer oder SAP-Administratoren. Und sie werden händeringend gesucht, wie eine Studie von WBS zeigt. Der Anbieter für Fort- und Weiterbildung hat im Zeitraum von Oktober 2017 bis Dezember 2018 Stellenanzeigen aus mehr als 350 Print- und Online-Medien sowie mehr als 135.000 Firmen-Websites in Deutschland erfasst und ausgewertet.

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70 Prozent der offenen Stellen ohne Studium

Das Ergebnis: Mehr als sieben Prozent der Jobs auf dem gesamten Arbeitsmarkt richten sich an IT-Fachkräfte. Das sind mehr als 180.000 Stellen. Außerdem: In 70 Prozent der Fälle wird weder ein Studium noch ein akademischer Abschluss gefordert.

Sprich: Quereinsteiger mit technischen Fähigkeiten und der Vorliebe für Software haben sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Das bestätigt auch Ortrun Meißner. Sie ist Coach und Karriereberaterin der privaten Bildungseinrichtung Cimdata. Sie sagt: „Bei uns kommen die Unternehmen schon in den Unterricht und stellen sich vor, um die angehenden IT-Spezialisten zu rekrutieren. Berufserfahrung zählt inzwischen fast mehr als ein Abschluss.“

Besonders gefragt seien Kenntnisse im Bereich UI und UX-Design oder JavaScript. Als Nachweis reiche häufig schon eine Weiterbildung oder Berufserfahrung, heißt es. Die Auswertung von WBS zeigt, dass außerdem noch SAP-Kenntnisse besonders gesucht werden.

Laut Branchenverband Bitkom sogar dauerhaft. In einer Befragung unter 800 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen bestätigen acht von zehn einen Mangel an IT-Spezialisten. Mehr als die Hälfte geht davon aus, dass der Bedarf noch steigen wird.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie das aussehen könnte. Während es in Deutschland 2009 noch 20.000 offene IT Stellen gab, waren es laut Bitkom 2019 bereits mehr als 124.000 – also sechsmal so viele. In der Studie der WBS sind es sogar neun mal so viele.

IT-Fachkräfte besonders in Bayern, NRW und Baden-Württemberg gesucht

Da die Digitalisierung alle Branchen betrifft, werden auch fast überall neue IT-Jobs ausgeschrieben. Besonders gefragt sind die Fachkräfte aber im Bereich Informationstechnologie und Kommunikation, zeigt die Erhebung der WBS. Gleich an zweiter Stelle sind mehr als 20 Prozent der offenen Stellen im verarbeitenden Gewerbe und 10 Prozent im Handel.

Auch den Wohnort können sich Jobwechsler in die IT aussuchen. In ganz Deutschland liegt der Anteil der offenen Stellen bei mindestens drei Prozent. In Bayern, NRW und Baden-Württemberg sogar bei nahezu 10 Prozent.

Was heißt das nun für Arbeitssuchende, die tatsächlich Interesse an einem Job mit Daten, Codes und Netzwerken haben?
Ortrun Meißner, Coach bei Cimdata, empfiehlt besonders auf vier Aspekte zu achten.

  1. Eine gute Selbstvermarktung.
  2. Innere Zielorientierung. Arbeitnehmer und Jobsuchende sollten sich fragen: Was kann ich besonders gut? Was macht mich für Arbeitgeber einzigartig?
  3. Verantwortlichkeit für die eigene Qualifikation: Heißt, Jobsuchende sollten die wirtschaftliche Entwicklung verfolgen und künftig gefragte Fähigkeiten erlernen, wenn sie zu ihren Interessen und Fähigkeiten passen.
  4. Soziale Kompetenz, also wie gut man mit sich selbst und anderen Menschen umgehen kann.

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