Studium bei der Bundeswehr

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Über Studium bei der Bundeswehr
Im Anschluss beginnt das Studium. Es gibt zwei mögliche Studienorte: Die Universität der Bundeswehr in München und die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg. An die Universität der Bundeswehr in München ist außerdem noch eine Fachhochschule angegliedert. Bewerbern stehen dabei Studiengänge in Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften, Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Sozial- oder Gesellschaftswissenschaften offen. Einige Studienfächer wie Medizin, Tiermedizin oder Pharmazie können an regulären zivilen Universitäten studiert werden, mit denen die Bundeswehr kooperiert. Seminare finden während des Bundeswehr-Studiums hauptsächlich in kleinen Gruppen statt. Die Studiendauer wird in Trimestern gezählt; ein Trimester dauert dabei drei Monate. Somit verkürzt sich die Regelstudienzeit sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium.
Ein Studium bei der Bundeswehr ist sehr praxisbezogen ausgerichtet. Auf diese Weise wird es Studierenden erleichtert, das gewonnene akademische Wissen als spätere Offiziere einfach anzuwenden. Neben der verkürzten Studiendauer erhalten Studierende zudem ein volles Gehalt, welches sich nach dem Dienstgrad richtet. Des Weiteren erfolgt eine verkürzte Regelstudienzeit im militärischen Bereich.
Wo man Studium bei der Bundeswehr studieren kann
Studium bei der Bundeswehr - 8 Tipps
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Das Wichtigste in Kürze
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Wer bekommt eine Zulassung zum Bundeswehr-Studium?
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Wem fällt ein Studiengang bei der Bundeswehr leicht?
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So ist der Bachelor eines Bundeswehr-Studiums aufgebaut
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Für wen lohnt sich der Master eines Bundeswehr-Studiums?
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Welche Studienfächer bietet die Bundeswehr an?
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Was kostet ein Bundeswehr-Studium?
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Karrierechancen und Gehalt nach Abschluss
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Zulassungsvoraussetzungen für ein Bundeswehr-Studium sind hoch und Studierende verpflichten sich für 13–17 Jahre als Zeitsoldaten.
- Sowohl das Studium als auch der Beruf sind geistig und körperlich fordernd.
- Nach Studienabschluss arbeiten die Offiziere als Führungskräfte in ihrer geplanten Verwendung, werden aber schon während des Studiums bezahlt.
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Wer bekommt eine Zulassung zum Bundeswehr-Studium?
Wer bei der Bundeswehr studieren will, wird die Offizierslaufbahn antreten und somit, je nach Verwendung, zu einer Führungskraft beim Heer, bei der Marine oder der Luftwaffe. Deshalb sind die Zugangsvoraussetzungen für ein Studium entsprechend hoch. Studieren darf nur, wer die verschiedenen Stufen des Bewerbungsverfahrens, zu dem auch medizinische Tests gehören, besteht und sämtliche Eignungstests erfolgreich absolviert.
Wer für die Laufbahn zugelassen wird, muss zunächst die militärische Grundausbildung beziehungsweise eine etwa einjährige Militärausbildung an der Offiziersschule ablegen, bevor das eigentliche Studium beginnt. Außerdem brauchen Studieninteressierte für das Studium an einer Universität die allgemeine Hochschulreife, beziehungsweise für einen Fachhochschulstudiengang die Fachhochschulreife.
Voraussetzung ist ebenfalls, dass sich Studierende für eine gewisse Dienstzeit militärisch verpflichten, je nach Studiengang und späterer Verwendung sind das 13 bis 17 Jahre.
Wer bei den Eignungstests besonders gut abschneidet, bekommt die Möglichkeit, sich als Berufssoldat zu verpflichten. Das bedeutet, dass man bis zur Pension bei der Bundeswehr arbeiten kann und nicht nur auf Zeit. -
Wem fällt ein Studiengang bei der Bundeswehr leicht?
Die erste Grundvoraussetzung für ein Studium bei der Bundeswehr ist, dass sich Studieninteressierte bewusst für den Beruf des Offiziers entscheiden. Das Studium ist dabei nur ein Ausbildungsabschnitt auf der Karriereleiter bei der Bundeswehr. Studieninteressierte sollten daher hinterfragen, was es bedeutet, sich für 13 bis 17 Jahre bei einem Arbeitgeber zu verpflichten.
Darüber hinaus ist die Bundeswehr kein alltäglicher Arbeitgeber. Als Zeitsoldat wird man an der Waffe ausgebildet und, je nach außenpolitischer Lage, auch in den Einsatz geschickt. Als Offizier ist man in diesen Situationen eine Führungskraft und trägt die Verantwortung für die Menschen, die einem unterstellt wurden. Falsche Entscheidungen können hier ganz andere Konsequenzen haben als in einem regulären Bürojob. Studieninteressierte sollten daher in jedem Fall stressresistent und belastbar sein. Auch körperlich kann der Job sehr anstrengend sein, je nachdem, welche Verwendung angestrebt wird. Auch Personen, die später im Innendienst arbeiten wollen, müssen in der Ausbildungszeit körperlich fit sein und die verschiedenen Lehrgänge bestehen.
Im Gegensatz zu einer zivilen Universität prüft die Bundeswehr ihre Bewerber auch auf ihre persönliche Eignung hin sehr genau. Die persönlichen Anforderungen sind dabei recht hoch und nicht mit einer regulären Bewerbung an einer staatlichen Hochschule zu vergleichen. Darüber hinaus ist auch das Studium selbst sehr anspruchsvoll, da der Lernstoff sehr komprimiert vermittelt wird, und Soldaten müssen dazu bereit sein, sich nach Abschluss des Studiums deutschlandweit versetzen zu lassen. Wünsche werden zwar berücksichtigt, eine Garantie für deren Erfüllung gibt es jedoch nicht.
Tipp: Um herauszufinden, ob man die allgemeinen Voraussetzungen der Bundeswehr erfüllt, kann man einen Termin im Karriereberatungsbüro vereinbaren. Auf die Eignungstests kann man sich teilweise auch durch verschiedene Bücher und Übungen vorbereiten. -
So ist der Bachelor eines Bundeswehr-Studiums aufgebaut
Die Bundeswehr bietet in Summe über 60 mögliche Studiengänge an. Da sich die Auswahl der Studiengänge an dem zukünftigen Bedarf der Bundeswehr orientiert, ist es möglich, dass nicht immer der Wunsch-Studiengang angeboten wird.
Wird man zu einem Studium zugelassen und hat die militärische Grundausbildung hinter sich, beginnt das Studium in Hamburg oder München. Für einige Studiengänge wie Medizin oder Tiermedizin gilt das nicht, denn diese werden an ganz normalen zivilen Universitäten studiert. Wer sich für einen Studiengang entscheidet, der in Hamburg oder München angeboten wird, wird an der Universität selbst untergebracht. Die Unterbringung erfolgt dabei auf sogenannten Wohnebenen, auf denen jeder sein eigenes Zimmer hat und wo es auch gemeinschaftlich genutzte Räume gibt.An den Universitäten der Bundeswehr wird nicht in Semestern, sondern in Trimestern studiert. Sowohl im Master als auch im Bachelor ist die Studienzeit somit um ein Jahr verkürzt. Eine erneute Bewerbung für den Master ist nicht nötig, er schließt automatisch an das Bachelorstudium an, wenn man dieses erfolgreich bestanden hat. Generell gibt es an den Universitäten der Bundeswehr kleine Lerngruppen und einen sehr direkten Austausch mit dem Lehrpersonal. Durch die verkürzte Studienzeit ist das Lernpensum jedoch sehr hoch. Die Studieninhalte sind dabei abhängig von dem gewählten Studienfach.
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Für wen lohnt sich der Master eines Bundeswehr-Studiums?
´Ein Masterabschluss bei der Bundeswehr lohnt sich für Bachelorabsolventen einer der beiden Bundeswehrhochschulen. Er baut auf dem gleichen oder einem verwandten Bachelorstudiengang auf und vertieft in verkürzter Studiendauer bereits erworbene Kenntnisse der Studierenden. Während des Studiums werden Studierende dazu befähigt, Lösungen komplexer Aufgabenstellungen zu erbringen.
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Welche Studienfächer bietet die Bundeswehr an?
Die Bundeswehr bietet 26 Bachelor- und 28 Masterstudiengänge an. Nach erfolgreichem Abschluss erwerben Studierende entweder den Titel Bachelor of Arts (B.A.) / Master of Arts (M.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) / Master of Science (M.Sc.) oder den Bachelor of Engineering (B.Eng.) / Master of Engineering (M.Eng.).
Im Folgenden eine Übersicht über die angebotenen Studiengänge an der Universität der Bundeswehr in Hamburg:
- Betriebswirtschaftslehre (B.Sc./M.Sc.)
- Bildungs- und Erziehungswissenschaft (B.A./M.A.)
- Elektrische Energietechnik (M.Sc.)
- Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc.)
- Energie- und Umwelttechnik (M.Sc.)
- Engineering Science: Defence Systems (B.Sc.)
- Erneuerbare Energien und intelligente Netze (M.Sc.)
- Fahrzeugtechnik (M.Sc.)
- Geschichtswissenschaft (B.A./M.A.)
- Informatik-Ingenieurwesen (M.Sc.)
- Informationstechnik (M.Sc.)
- Internationale Beziehungen (M.A.)
- Maschinenbau (B.Sc.)
- Mechatronik (M.Sc.)
- Politikwissenschaft (B.A.)
- Psychologie (B.Sc./M.Sc.)
- Vergleichende Demokratieforschung (M.A.)
- Volkswirtschaftslehre (B.Sc./M.Sc.)
- Wirtschaftsingenieurwesen (B.Sc./M.Sc.)
Hier die möglichen Studiengänge an der Universität der Bundeswehr München:
- Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften
- (B.Sc./M.Sc.)
- Bildungswissenschaft (B.A./M.A.)
- Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Sc./M.Sc.)
- Informatik (B.Sc./M.Sc.)
- Luft- und Raumfahrttechnik (B.Sc./M.Sc.)
- Mathematical Engineering (B.Sc./M.Sc.)
- Psychologie (B.Sc.)
- Psychologie – Klinische (M.Sc.)
- Sportwissenschaft – Leadership und Management im
- Sport (M.Sc.)
- Sportwissenschaft – Vermittlung von Sport (B.Sc.)
- Staats- und Sozialwissenschaften (B.A./M.A.)
- Technologiemanagement und Wirtschaftsinformatik (M.Sc.)
- Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
- Wirtschafts- und Organisationswissenschaften (B.Sc./M.Sc.)
Hochschulbereich für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulbereich München:
- Aeronautical Engineering (B.Eng.)
- Computer Aided Engineering (M.Eng.)
- Management und Medien (B.A./M.A.)
- Maschinenbau (B.Eng.)
- Techn. Informatik und Kommunikationstechnik (B.Eng.)
- Wehrtechnik (B.Eng.)
Zusätzlich werden fünf weitere Studiengänge im Fachhochschulbereich angeboten:
- Pharmazie
- Humanmedizin
- Veterinärmedizin
- Internationales Logistikmanagement
- Nautik
(Quelle: Bundeswehr Studium; Stand 27. Februar 2022)
Die Regelstudienzeit eines Bachelorstudiums beläuft sich auf drei Jahre; für einen anschließenden Masterstudiengang müssen Bewerber ein weiteres Jahr einplanen. Die Studienabschlüsse sind auch in der zivilen Berufswelt anerkannt.
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Was kostet ein Bundeswehr-Studium?
Für ein Studium bei der Bundeswehr fallen für die Studierenden keine Studiengebühren an. Stattdessen erhält man sogar schon während des Studiums ein Gehalt. Die Höhe dieses sogenannten Soldes richtet sich nach Dienstgrad und Erfahrung. Während des Bachelorstudiums wird man in der Regel zum Leutnant befördert, ab dann verdient man beispielsweise 2.150 Euro netto im Monat.
Beiträge für eine Krankenversicherung gehen davon nicht ab, Soldaten und Soldatinnen sind von der Krankenversicherungspflicht befreit.
(Quelle: Bundeswehr Studium; Stand 27. Februar 2022)Nach dem Studium eröffnet sich keine Lücke im Lebenslauf, es gibt aber auch keine großen Auswahlmöglichkeiten, was den angestrebten Beruf betrifft. Es gibt die Möglichkeit, seine Verwendung innerhalb der Bundeswehr umzuplanen, wenn es einen geeigneten Tauschpartner gibt.
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Karrierechancen und Gehalt nach Abschluss
Der Karriereweg ist bei der Bundeswehr erstmal für einige Jahre festgelegt. Nach dem Studium absolviert man noch weitere Ausbildungen, oder fängt direkt an, in der geplanten Verwendung zu arbeiten. Wer beim Einstellungstest zu den Besten gehört, bekommt schon während des Studiums das Angebot Berufssoldat zu werden. Wer sich nach dem Studium dafür interessiert, kann sich bewerben.
Da sich Absolventen schon vor Beginn des Studiums für die Offizierslaufbahn verpflichten, erwerben sie mit erfolgreichem Abschluss auch den höchsten Dienstgrad der Bundeswehr. Offiziere sind Ausbilder und Führungskräfte. Sie können in Kompanien, auf Schiffen und in Geschwadern eingesetzt werden. Somit stehen Absolventen alle sechs militärischen Bereichen offen: dazu zählen das Heer, die Luftwaffe oder die Marine, welche zu den Teilstreitkräften gehören, die Streitkräftebasis, der Sanitätsdienst und der Cyber- und Informationsraum. Die drei letztgenannten Bereiche bilden zusammen den militärischen Organisationsbereich und unterstützen die Teilstreitkräfte bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
Zeitsoldaten haben nach Ablauf ihrer Dienstzeit die Möglichkeit, als Reserveoffiziere bei der Bundeswehr zu bleiben. Als Reserveoffizier wird man für berufliche Tätigkeiten bei der Bundeswehr von seinem zivilen Arbeitgeber freigestellt. Zeitsoldaten erhalten zudem nach ihrem Dienstzeitende finanzielle Unterstützung für Weiterbildungsmöglichkeiten oder das Absolvieren eines weiteren Studiengangs.
Das Gehalt wird anhand der Besoldungstabelle für Soldaten errechnet, die Höhe des monatlichen Einkommens ist dabei abhängig von ihrem Amt/Dienstgrad, der Dienstzeit und der Erfahrungsstufe. Generell verdienen Soldaten jedoch sehr gut und haben aufgrund ihrer langfristigen beruflichen Sicherheit viele Vorteile, beispielsweise erhalten sie gute Kreditkonditionen. (Quelle: Bundeswehr Gehalt; Stand 27. Februar 2022)
HÄUFIGE FRAGEN
Um bei der Bundeswehr zu studieren brauchen Bewerber mindestens das Fachabitur, wenn sie einen Fachhochschulstudiengang wählen. Für alle übrigen Studiengänge wird ein Abitur vorausgesetzt. Zudem müssen Studieninteressierte mehrere Bewerbungsverfahren durchlaufen, um ihre psychische und körperliche Eignung zu beweisen, und sich für einen Zeitraum von 13-17 Jahren als Soldaten verpflichten.
Ein Studium bei der Bundeswehr ist anspruchsvoll, da die Studiendauer im Bachelor. und im Masterstudiengang verkürzt ist. Allerdings erleichtern kleine Lerngruppen und eine intensive Betreuung durch das Lehrpersonal das Studium. Auch während des
Studiums müssen Studierende sportliche Leistungen erbringen, Schießfertigkeiten nachweisen und ihre körperliche Gesundheit unter Beweis stellen.
Wer ein Studium bei der Bundeswehr anstrebt, benötigt zumindest das Fachabitur, um ein Fachhochschulstudium aufnehmen zu können. Wer an einer Universität studieren möchte, benötigt grundsätzlich das Abitur.