Branchenbericht Vertrieb: In diesen Städten haben Vertriebler die besten Jobaussichten
Im Bereich Vertrieb sind eine halbe Million offene Stellen ausgeschrieben. Wo die Unternehmen suchen – und was die Kandidaten wollen.
Berlin bietet zahlreiche Stellenangebote © imago images westend 61
Vertriebler gesucht! Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen hierzulande mehr als 545.000 Stellen ausgeschrieben – das ist fast ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Stellenbörse Salesjob, die auf Vertriebsjobs spezialisiert ist.
In den Großstädten sind die Jobchancen am besten
Vor allem in den Ballungsräumen wie Berlin, Hamburg und München haben Vertriebler eine große Auswahl an Jobangeboten. Zusammengenommen wurden in den zehn größten Städten 44 Prozent aller Vertriebsjobs ausgeschrieben. Allein von Firmen mit Sitz in Berlin wurden elf Prozent der Stellen inseriert. Viele Jobs gibt es auch in diesen Städten:
- Hamburg (rund 39.000 offene Stellen)
- München (37.000)
- Düsseldorf (34.000)
- Frankfurt am Main (18.000)
- Köln (17.000)
- Stuttgart (9.000)
- Dresden (8.000)
- Mannheim (8.000)
- Nürnberg (7.000)
In welchen Bundesländern besteht der höchste Bedarf?
Fast ein Viertel der offenen Vertriebsmitarbeiter-Stellen ist in Nordrhein-Westfalen ausgeschrieben, dicht gefolgt von Bayern (18 Prozent) und Baden-Württemberg (12 Prozent). Die wenigsten Jobangebote gab es im Saarland und in den östlichen Bundesländern Thüringen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt (je ein Prozent).
Betrachtet man den Anteil an Jobs für Vertriebsprofis am Gesamtstellenmarkt in jedem Bundesland, führen die Stadtstaaten Hamburg (13 Prozent) und Berlin (12 Prozent) das Ranking an. Im Bundesdurchschnitt richteten sich neun Prozent aller 2018 ausgeschriebenen Stellen an Vertriebsmitarbeiter.
Vor allem Kundenberater sind gesucht
Die Untersuchung ergab auch, dass in erster Linie Kundenberater gesucht wurden (über 69.000 Jobs) – das ist mehr als jeder achte ausgeschriebene Job. Das zeigt, dass eine individuelle Beratung für Unternehmen immer wichtiger wird. Mit mehr als 58.000 Jobs folgen Telesales-Mitarbeiter.
Ähnlich viele Jobangebote wurden für Außendienstmitarbeiter inseriert. Insgesamt wurden die wenigsten Stellen im Vertriebsbereich für Key Account Manager ausgeschrieben, was einem Anteil von 3% am Gesamtvertriebsstellenmarkt entspricht.
Salesjob hat Stellenangebote von Unternehmen und Personaldienstleistern in Printmedien, auf Online-Jobbörsen, auf Firmenwebseiten und bei der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet. Und 300 Fach- und Führungskräfte wurden befragt.
Der Weg zum neuen Job
Ein Ergebnis: 28 Prozent gaben an, ihre aktuelle Stelle über die klassischen Jobbörsen gefunden zu haben, gefolgt von speziellen Vertriebs-Jobbörsen und der Ansprache durch Headhunter. Auffällig: Jeder Zehnte fand seinen Job über Empfehlungen. Das zeigt, wie wichtig persönliche Kontakte sind.
Vertriebler wünschen sich mehr finanzielle Sicherheit
Die Befragten fordern ein höheres Festgehalt. Stattdessen könne der variable Anteil des Gehalts geringer ausfallen. Das Festgehalt solle bei 75 Prozent liegen, während der ideale Bonus- oder Provisionsanteil bei 25 Prozent liegen sollte. Auch Weihnachts- und Urlaubsgeldzahlungen nehmen einen hohen Stellenwert bei den Vertrieblern ein.
Homeoffice statt Firmenevents
Fast die Hälfte aller Befragten würde gern im Homeoffice arbeiten. Dieser Wunsch wird von vielen Firmen unterschätzt. Stattdessen wollen viele Unternehmen mit Firmenevents locken – die wiederrum bei den Bewerbern nicht so gut ankommen.
Für die Fahrt ins Büro oder zu Terminen wünschen sich 43 Prozent einen Dienstwagen. Auch der Wunsch nach Weiterbildungsmöglichkeiten (47 Prozent) oder Mitarbeiterhandys (37 Prozent) ist stark.