Vergütung: Wer in der Finanzbranche die höchsten Gehälter zahlt

Führungskräfte sind bei Banken durch hohe Boni im Vorteil.

karriere.de | 17.11.2023
Zahlreiche Finanzunternehmen zahlen mehr als die meisten anderen Arbeitgeber in Deutschland.

Finanzsektor Zahlreiche Finanzunternehmen zahlen mehr als die meisten anderen Arbeitgeber in Deutschland. © Igor Flek on Unsplash

Die Finanzbranche zieht noch immer viele Jobsuchende an. Nicht zuletzt, weil sich Berufseinsteiger oder Jobwechsler dort gute Verdienstmöglichkeiten erhoffen.

Die Bewerber werden nicht enttäuscht. Das zeigt eine Auswertung der Job- und Recruiting-Plattform Glassdoor, die aktuelle Gehaltsinformationen von Berufstätigen aus der Finanzwelt ausgewertet hat. Dabei ist eine Rangliste der zehn Finanzunternehmen in Deutschland entstanden, die ihren Mitarbeitenden hierzulande die höchsten Brutto-Grundgehälter zahlen.

Entscheidend für die Reihenfolge ist der Median aller Gehaltsangaben zum jeweiligen Unternehmen auf Glassdoor.

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Die Top-10-Finanzunternehmen in Sachen Grundvergütung sind:

UnternehmenBruttojahresgehalt
(Median)
Arbeitgeber-
bewertung
1. Deutsche Bank€ 68.5443,5
2. Commerzbank€ 66.6253,5
3. Wirecard€ 63.9033,9
4. Allianz€ 57.2633,7
5. Deloitte€ 56.1593,8
6. PwC€ 54.3943,8
7. N26€ 51.1273,2
8. KPMG€ 49.8623,7
9. EY€ 49.3903,8
10. Sparkasse€ 39.3983,6

Quelle: Glassdoor
• Stand: 21. Februar 2020, von 1 (sehr negativ) bis 5 (sehr positiv)

Platzhirsche der Finanzunternehmen mit den besten Verdienstmöglichkeiten

Auf den ersten beiden Plätzen landen die Deutsche Bank, die der Analyse zufolge mit 68.544 Euro (Median) die höchsten Grundgehälter zahlt. Knapp auf Rang zwei folgt die Commerzbank, die mit 66.625 Euro ein vergleichbares Lohnniveau bietet. Den dritten Platz sichert sich der Zahlungsdienstleister Wirecard mit Sitz in München, der seinen Mitarbeitern ein Grundgehalt von 63.903 Euro zahlt.

Mit dem Versicherungskonzern Allianz folgt ein weiteres DAX-Unternehmen auf dem vierten Platz mit einem Basissalär von 57.263 Euro. Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte bietet mit 54.394 Euro das höchste Gehaltsniveau der so genannten „Big Four” (Deloitte, EY, KPMG, PwC), die allesamt in der Rangliste vertreten sind.

Bemerkenswert: Die erst 2013 gegründete mobile Direkt-Bank N26 stößt mit ihrer Vergütung in die Phalanx der etablierten Global Player der Finanzbranche vor.

Alle vertretenen Unternehmen – mit Ausnahme der Sparkasse auf dem zehnten Platz – zahlen mehr, als die meisten anderen Arbeitgeber in Deutschland am Monatsende ihren Angestellten überweisen. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Bruttogrundgehalt vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer in Deutschland 2018 lag laut Statistischem Bundesamt bei 46.560 Euro.

Fintechs mit hohen Gehältern auf dem Vormarsch

Trotz der Bankenkrise locken die etablierten Kreditinstitute offenbar weiterhin mit großzügiger Vergütung. So zählen gleich vier der Top-10-Unternehmen zum Bankensektor.

Mit Deutsche Bank und Commerzbank stehen ausgerechnet die beiden Finanzinstitute an der Spitze, die im letzten Jahr Sondierungsgespräche über eine Fusion geführt haben.

Das große Lohngefälle zwischen Deutsche Bank auf dem ersten Platz und der Sparkasse am Ende der Rangliste, das immerhin fast 30.000 Euro beträgt, geht zum Teil sicherlich auf die unterschiedliche Geschäftsausrichtung zurück: Denn während die Banken aus der Finanzmetropole Frankfurt stärker auf Unternehmenskunden und Investment-Banking ausgerichtet sind, agieren die Sparkassen traditionell im Endkunden- und Filialgeschäft mit geringeren Profitmargen.

Gleichzeitig schneiden Unternehmen an der Schnittstelle von Tech- und Finanzwirtschaft (Fintechs) wie Wirecard und N26 gut ab. Eine mögliche Erklärung: Wer wie Wirecard und N26 begehrte Tech-Talente anziehen möchte, kommt nicht umhin, diese gut zu bezahlen.

Steigende Zusatzleistungen auf Führungsebene

Gerade in der Finanzwirtschaft ist die Grundvergütung häufig nur die „halbe Miete”. Durch Bonuszahlungen fällt die Gesamtvergütung häufig höher aus.

Beispiel: Eine Führungskraft mit dem Titel „Direktor/in” verdient laut Glassdoor-Angaben bei der Deutschen Bank im Schnitt ein Jahresgrundgehalt von rund 130.000 Euro. Die durchschnittliche Bonuszahlung auf dieser Position beläuft sich auf rund 35.000 Euro – und könnte somit das Gesamteinkommen noch einmal um 27 Prozent in die Höhe schrauben.

Zum Vergleich: Ein/e „Direktor/in” bei der Commerzbank verdient im Schnitt rund 120.000 Euro plus rund 28.000 Euro (23 Prozent) an Bonuszahlungen.

Selbst Angestellte, die nicht im Finanzbereich arbeiten, profitieren von Boni-Regelungen. So kann ein/e Software-Entwickler/in bei Wirecard das Jahreseinkommen von rund 64.000 Euro bei Zielerreichung um circa acht Prozent aufbessern.

Mehr: In welchen Berufen Wirtschaftswissenschaftler an der 80.000-Euro-Grenze kratzen.

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