13. Monatsgehalt: Kriegen Sie mehr Weihnachtsgeld als der Durchschnitt?
Allein der Geschlechtsunterschied macht mehr als 1000 Euro aus.
Weihnachtsgeld Frauen sind bei der Zahlung des Weihnachtsgeldes besonders benachteiligt. © Roberto Nickson unsplash
Unternehmen in Deutschland wissen, womit sie ihren Angestellten zum Jahresende eine Freude machen können: Rund die Hälfte aller Arbeitnehmer erhält Weihnachtsgeld. Und das nicht zu knapp: Auf 2.600 Euro kommen die begünstigten Mitarbeiter im Durchschnitt.
Akademiker und Führungskräfte schneiden dabei besonders gut ab, ergab eine Umfrage des Vergleichsportals Gehalt.de unter 1.490 Teilnehmern im November 2019. Wer einen Hochschulabschluss besitzt, kommt im Schnitt auf 3.397 Euro, der Führungskräfte-Bonus liegt bei durchschnittlich 3.651 Euro. Zum Vergleich: Beschäftigte mit abgeschlossener Berufsausbildung dürfen sich über durchschnittlich 2.025 Euro freuen.
Frauen im Nachteil
Generell benachteiligt sind Frauen: Denn erstens erhält mehr als die Hälfte von ihnen überhaupt kein Weihnachtsgeld, was nur bei 41,3 Prozent der männlichen Kollegen der Fall ist. Und zweitens kommen sie im Schnitt auf nur 1.935 Euro, während Männer im Mittel 3.000 Euro brutto einstreichen.
Mit dem Weihnachtsgeld zufrieden sind dann auch fast Dreiviertel der Männer, bei den Frauen sind es immerhin noch knapp Zweidrittel. Gar nicht glücklich über die ausgezahlte Summe sind hingegen ein Fünftel der Frauen und gut ein Zehntel der Männer.
Bonus für die Mitarbeiterbindung
Das kann sich auf die Arbeit auswirken: Denn die Zahlung ist für 40 Prozent der Arbeitnehmer immerhin ein wichtiger Grund, ihrem Unternehmen treu zu bleiben.
Generell tragen Zusatzleistungen stark zur Mitarbeiterbindung bei. Einige große Unternehmen – wie zum Beispiel SAP – setzten aber „anstatt auf das klassische Weihnachtsgeld auf leistungsabhängige Boni, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht nur zum Jahresende erhalten können“, sagt Phillip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.
Um die Höhe des Weihnachtsgeldes richtig einordnen zu können, verweist Gehaltsexperte Bierbach auf die Abhängigkeit „von der Branche und der Position, die der oder die Beschäftigte innehat“.
Zudem sei eine Zahlung von Weihnachtgeld in tarifgebundenen Verträgen generell häufiger vorgesehen.
Wofür geben Sie Ihr Weihnachtsgeld in der Regel aus?
Antwort* | Alle Befragten | Frauen | Männer | |
Für nichts Besonderes. Ich habe einfach mehr Geld zur Verfügung |
35,2 % | 32,8 % | 36,3 % | |
Ich gebe es für Weihnachtsgeschenke aus | 31,3 % | 34,7 % | 29,4 % | |
Ich spare es für schlechte Zeiten | 25,0 % | 22,0 % | 27,2 % | |
Ich zahle damit Schulden ab | 17,1 % | 13,1 % | 19,1 % | |
Ich verreise damit | 14,0 % | 15,1 % | 13,0 % | |
Ich spende es (oder einen Teil) | 5,1 % | 3,5 % | 5,9 % |
Quelle: Gehalt.de | * Mehrfachantwort möglich
Bedeutung des Weihnachtsgeldes
Das Weihnachtsgeld ist jedoch nicht nur ein bedeutender Bindungsgrund an den Arbeitgeber. Etwa ein Drittel der Teilnehmer gibt die Zusatzleistung tatsächlich für Weihnachtsgeschenke aus. Rund fünf Prozent nutzen den Bonus sogar, um auch selbst einmal Gutes zu tun – und spenden einen Teil oder sogar alles.
Aber es gibt auch diejenigen, die ihr Weihnachtsgeld komplett eintauschen möchten: Freizeit wäre gut einem Viertel der Befragten viel wichtiger.
Als weitere Alternativen zum Weihnachtsgeld kommen für zwölf Prozent der Befragten monatliche Gutscheine – etwa für Lebensmittel, Mode oder Freizeitartikel – infrage. Sachleistungen, wie Laptop oder Handy, die auch privat genutzt werden könnten, akzeptierten noch elf Prozent. An Ridesharing Flatrates (Uber, BlaBlaCar) oder Taxigutscheinen fanden aber nur noch die wenigsten Interesse.