Berufseinstieg und Jobwechsel: Diese fünf Bewerbungstrends sollten Sie kennen
Die größte Hürde für Bewerber – das Anschreiben – ist schon bald Vergangenheit.
Erfolgsschlüssel Der Weg zu Ihrem Traumjob ist leicht zu finden, wenn Sie diese Bewerbungstrends kennen. Foto: cmdr-shane on Unsplash
Recruitingprozesse befinden sich zurzeit im starken Wandel: Künstliche Intelligenz übernimmt in modernen Unternehmen bereits die Erstauswahl, während die postalische Bewerbung mit Bewerbungsmappe, exklusivem Foto und Arbeitsproben immer unbeliebter wird.
Sowohl bei Personalern als auch Bewerbern steht die E-Mail-Bewerbung an erster Stelle. Das zeigt eine Online-Befragung der Online-Jobplattform Stepstone unter 3500 Recruitern und 19.000 Fach- und Führungskräfte.
Was die E-Mail-Bewerbung heute können muss, welche Rolle Anschreiben und Lebenslauf spielen und wie die Unterlagen aufbereitet sein sollten, zeigen die folgenden Bewerbungstrends:
Trend 1: Der Lebenslauf nimmt an Bedeutung zu
Lebenslauf oder Curriculum Vitae – kurz CV – werden im modernen Bewerbungsprozess, der oft nur noch online vonstatten geht, mehr denn je zum Herzstück der Bewerbung. Für Personaler stellt der Lebenslauf die wichtigste Entscheidungsgrundlage dar.
Für Bewerber bedeutet das: Achten Sie darauf, dass Sie Ihre besondere Expertise für den potenziellen Arbeitgeber entsprechend gut aufbereiten und vollständig darstellen.
Wichtig ist, dass Sie im CV nicht bloß einzelne Karrierestationen auflisten. Machen Sie unbedingt auch stichpunktartig Angaben zu einzelnen Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkten. An folgenden Fragen können Sie sich orientieren:
• Welche Qualifikationen verdienen Ausführlichkeit, weil sie Ihre Passform zur ausgeschriebenen Stelle unterstreichen?
• Gibt es Erfahrungen, die Sie von anderen Bewerbern abheben könnte?
• Hatten Sie Budget- und Personalverantwortung?
• Waren Sie für ein erfolgreiches Projekt verantwortlich?
Erwähnen Sie das kurz und konkret. Investieren Sie unbedingt ausreichend Zeit in die Erstellung eines aussagekräftigen CVs – dessen Bedeutung können Sie gar nicht hoch genug einschätzen.
Achtung: Länger als zwei Seiten sollte er trotzdem nicht sein. Für besondere Projekt- oder Führungserfahrung dürfen Sie aber die sogenannte „Dritte Seite“ aufmachen.
Trend 2: Das klassische Anschreiben verschwindet
Viele Bewerber tun sich schwer damit, ausreichend Zeit für eine Bewerbung aufzubringen und sich selbstbewusst zu präsentieren. Das zeigt die aktuelle Stepstone-Studie. Und die Formulierung eines individuellen Schreibens scheut fast jeder zweite Jobsuchende: Für 48 Prozent stellt das eine große Hürde im Bewerbungsprozess dar, wie bereits eine frühere Befragung der Online-Jobplattform gezeigt hat.
Umso besser, dass immer weniger Personaler ein Anschreiben in der traditionellen Form wünschen – genauso wenig wie die Zusendung einer Bewerbungsmappe auf postalischem Weg. Das sind fast schon Relikte einer vergangenen Zeit.
Aber ganz ohne persönliche Ansprache kommt die Bewerbung dann doch noch nicht aus: Künftig wird ein Kurzschreiben in einem Freitextfeld das klassische Anschreiben ersetzen – und es vielen Bewerbern ersparen, sich auf der Suche nach individuellen und gleichzeitig möglichst unternehmenskonformen Formulierungen abzuquälen.
Trend 3: Die Bewerbungsunterlagen müssen uptodate und immer verfügbar sein
Viele kennen das: In der Bahn, während der Wartezeit am Flughafen oder zu Hause auf dem Sofa klicken sich Bewerber durch die aktuellen Jobangebote und wollen dann auch gerne schnelle Entscheidungen herbeiführen. Das geht in einigen Unternehmen schon per „One-Click-Bewerbung“, wo nur die wichtigsten Daten übermittelt werden.
Doch mit dem Smartphone können Sie sich theoretisch von überall aus auch ausführlich bewerben – vorausgesetzt, Ihre wichtigen Unterlagen wie der Lebenslauf ist für Sie griffbereit. Der Zugriff sollte orts- und geräteunabhängig möglich sein.
Das funktioniert entweder, wenn Sie Ihren CV auf einer Jobplattform hinterlegt haben und sich auf eine dort ausgeschriebene Stelle bewerben oder indem Sie Ihre Unterlagen in der Cloud speichern. Via Dropbox, Google Drive & Co. sind Unterlagen von überall aus verfügbar.
Selbstverständlich sollte es für Sie sein, dass der Lebenslauf immer aktuell und im besten Fall auf die Wunschstelle zugeschrieben ist.
Trend 4: Lassen Sie Qualität und Sorgfalt walten
Die mobile Jobsuche macht es Bewerbern leicht. Bewerber sollten es sich aber nicht zu einfach machen: Denn eine schnelle und unkomplizierte Bewerbung verleitet dazu, die klassischen Prüfrituale einfach mal zu vergessen. Wichtig ist es jedoch, Namen genau zu checken und Zeit in die Überprüfung von Rechtschreibung und Orthografie zu investieren. Auch bei der Smartphone-Bewerbung gilt: Korrigieren Sie Rechtschreibfehler und nutzen Sie die Groß- und Kleinschreibung. Seien Sie hier äußerst sorgfältig.
Allgemeine Höflichkeitsformeln sind weiterhin gefragt.
Verzichten Sie also auf:
• Telegrammstil,
• Umgangssprache,
• Abkürzungen
und setzen Sie eine Anrede- und eine Schlussformel ein.
Achten Sie außerdem darauf, vom Unternehmen angeforderte Dokumente auch wirklich anzuhängen.
Trend 5: Nutzen Sie diese Tricks in Online-Formularen
Gut Zweidrittel aller großen Unternehmen nutzen ein Bewerbermanagementsystem. Damit können Recruiter über verschiedene Suchfunktionen eine Liste passender Bewerber filtern.
Wollen Sie in dieser Liste oben auftauchen, ist es wichtig, dass Sie sämtliche Felder im Online-Bewerbungsformular ausfüllen.
Sollte Ihr Ausbildungsgang oder Ihre Branche nicht aufgeführt sein, sollten Sie die bestzutreffende Variante wählen.
Auch die Freitextfelder sollten Sie unbedingt ausfüllen. Sie bieten häufig eine begrenzte Zeichenzahl. Konzentrieren Sie sich daher auf Ihre Stärken und die wichtigsten Schlüsselbegriffe im Zusammenhang mit der Stelle, auf die Sie sich bewerben.
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