Erfolgreiche Gestik im Job: Das können Sie von Donald Trumps Körpersprache lernen
Mit gerade einmal vier Gesten beherrscht der US-Präsident die Welt. Welche davon nachahmenswert sind und welche nicht.
In Gesten groß: US-Präsident Donald Trump © Getty Images News/Getty Images
Mauern zu Mexiko, Handelsembargos, soziale Spaltung: Natürlich sind es in erster Linie die Inhalte, die von Donald Trumps Reden hängenbleiben – absurde Zitate, Widersprüche und vor allem viele dreiste Behauptungen.
Doch so häufig sich der US-Präsident im Ton vergreift, die Regeln einer klaren Körpersprache beherrsche Trump nahezu perfekt, sagt Monika Matschnig, einer der bekanntesten Körpersprache-Expertinnen im deutschsprachigen Raum.
„Er setzt Gesten vor dem Wort und lässt sie stehen. Das vermittelt Stärke – und Menschen suchen und folgen gerne solchen Leuten.“
Genau wie seine Reden sei auch Trumps Körpersprache vor allem eines: einfach. „Sein Repertoire umfasst gerade einmal vier Gesten. Dieses minimalistische Feuerwerk setzt er für seine Zielgruppe stark, überzeugend und korrekt ein. Jedenfalls meistens.“ Das sind die vier typischen Trump-Gesten – eingeordnet von der Körpersprache-Expertin.
Die Präzessionsgeste
„Zeigefinger und Daumen werden zu einem gestischen ‚O‘ geformt. Verwenden Führungskräfte diese Geste, wollen Sie sagen, dass alles penibel und akkurat getestet beziehungsweise erarbeitet wurde.
Sehr effektiv zum Beispiel, wenn Sie daraufhin weisen wollen, wie präzise Sie an einem Plan gearbeitet haben oder an der neuen Strategie, Idee. Diese Geste können Sie auch verwenden, wenn Sie einen Experten zitieren, auf Statistiken oder wissenschaftliche Erkenntnisse hinweisen.“
Der Belehrungsfinger
„Wollen Sie, dass Ihnen jemand zuhört, dann strecken Sie den Zeigefinger senkrecht nach oben.
Der Zeigefinger erregt Aufmerksamkeit. Alles blickt auf diesen einen Punkt: ‚Hören Sie mir zu. Ich habe etwas Wichtiges zu sagen.‘ Nutzen Sie die Geste zum Beispiel, wenn ein Meeting mal wieder vor sich her dümpelt – aber bitte nur, wenn Sie auch wirklich was zu sagen haben.“
Die Pistole
„Den nach vorne ausgestreckten Zeigefinger verwenden Menschen, wenn Sie jemanden drohen oder Ihre Macht demonstrieren wollen. Aber, Achtung; Andere reagieren eher negativ darauf. Sprechen Sie jedoch über eine dritte Person oder einen kritischen Sachverhalt, dann kann diese Geste äußerst stark wirken.“
Die Wischbewegung
„Wenn Donald Trump eine Rede hält – viele hoffen, dass er sie vollständig abliest – hat man häufig den Eindruck, dass er eine unsichtbare Fensterscheibe sauberwischt. Was diese Geste bedeutet? Nichts. Sie ist einfach eine Macke, möglicherweise sein Konzentrationsmechanismus. Eine Nachahmung empfiehlt sich hier nicht.
Eine deutlich effektivere Alternative, um Leute – bildlich gesprochen – mitzunehmen, ist die einladende Willkommensgeste. Hier streckt man mit einer oder beiden Hände die Arme nach vorne, die Handinnenflächen sind nach oben gerichtet.
Denken Sie einfach an die Zeiten, als Thomas Gottschalk noch Wetten, dass… moderiert hat, dann wissen Sie genau, welche Geste ich meine. Diese Bewegung wird immer positiv wahrgenommen, da man den Anschein erweckt, etwas zu geben – auch wenn man in Wirklichkeit vielleicht auch eine schwierige Botschaft platzieren muss.“