Inflationsausgleich: Diese Gehaltssteigerung pro Jahr ist realistisch
Die Wirtschaft schwächelt – und auch auf Gehaltsebene geht es teilweise bergab.
Inflationsausgleich: Diese Gehaltserhöhung pro Jahr ist nötig Keine Luftsprünge: In diesem Jahr können speziell Manager nicht mit überdurchschnittlichen Gehaltszuwächsen rechnen. © Karriere Foto: Arie Wubben on Unsplash
Mit großen Gehaltssprüngen ist in diesem Jahr in Deutschland nicht zu rechnen: Im Gegenteil, die Lohnzuwachsrate stagniert beziehungsweise geht im Management – gemessen an den Vorjahreszahlen – sogar leicht bergab.
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Zwar wird der Nominallohn bei allen Beschäftigten voraussichtlich um die gleichen 2,9 Prozent steigen wie 2019, sagen die Hamburger Vergütungsexperten von Compensation Partner voraus.
Während allerdings im vergangenen Jahr für Führungskräfte ein Plus von 3,8 Prozent ermittelt wurde, sollen es in diesem Jahr wie bei den Fachkräften nur 2,9 Prozent Zuwachs sein.
Beim Blick auf die Reallöhne fällt das Bild noch schlechter aus: Denn der Nominallohnzuwachs muss um die Inflationsrate bereinigt werden. Insofern können Beschäftigte davon ausgehen, dass sie im Schnitt nicht mehr als 1,5 Prozent auf ihr bisheriges Gehalt aufschlagen können. Die meisten Arbeitnehmer wird das nur bedingt freuen.
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Schwierige Wirtschaftslage wirkt sich auf das Gehaltsniveau aus
Denn sie bekommen die schwierige Wirtschaftslage – speziell in der exportorientierten Industrie – auf diese Weise unmittelbar zu spüren. Zwar erwartet das Bundeswirtschaftsministerium, dass zumindest die Arbeitslosenquote die Fünf-Prozent-Marke nicht überschreitet.
Doch digitale Transformation und Klimaschutz sorgen für Umstrukturierungen, die an den Belegschaften nicht spurlos vorübergehen. Und eben auch auf die Gehälter einwirken.
„Arbeitgeber verhalten sich defensiver und werden sparsamer“, beobachtet Philip Bierbach, Geschäftsführer von Compensation Partner.
Etwas positiver schätzt Christine Seibel, Vergütungsexpertin der Managementberatung Korn Ferry die Lage ein. Die Stabilität der Lohnzuwächse in den Unternehmen ist für sie ein „starkes Statement hinsichtlich der Relevanz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“.
Grund: Obwohl die Konjunkturaussichten im Vergleich zum Vorjahr schwächer seien, „wollen es sich viele Unternehmen nicht leisten, ihre wichtigsten Know-how-Träger zu verlieren“, sagt sie. Im War for Talents müssten sie in Zukunft womöglich einen noch höheren Preis zahlen, um die Arbeitskräfte zurückzugewinnen oder das Wissen neu aufzubauen.
Tech-Branche bezahlt überdurchschnittlich gut
Speziell in der Tech-Branche macht sich das bemerkbar. Sie fällt denn auch in der Gehalts-Prognose aus dem Rahmen: Weil Fachkräfte mit Digitalkompetenz so rar sind, steigen hier die Gehälter um mindestens drei Prozent an. Doch nicht nur das, stellt die Personalberatung Robert Half fest, besondere Benefits und Rahmenbedingungen sorgten aktuell für neue Wettbewerbsbedingungen im Kampf um die Talente.
Mit diesem Rekordgehalt können IT-Berater und Elektroingenieure rechnen
Auch Führungskräfte profitieren vom Wandel: Da gerade in den Branchen eine große Nachfrage herrscht, die durch hohe Produktionskosten starkem Kostendruck unterliegen oder die den neuen Technologien ausgesetzt sind, können solche Manager profitieren, die die digitale Transformation verinnerlicht haben.
Es zeige sich aber, so heißt es im Vergütungsreport von Robert Half, dass diese Führungskräfte eine so geartete Vergütung erwarten, die nicht nur „kurz- und mittelfristige Risiken“ honoriere, sondern gleichsam deren „Karriereambitionen mitberücksichtige“. In Zahlen – sprich Gehaltszuwachsquoten – lässt sich das jedoch gar nicht immer messen.
Was Führungskräfte in einzelnen Branchen und Regionen verdienen
Weltweiter Vergleich der Reallöhne
Im westeuropäischen Vergleich steht Deutschland mit seinen 1,5 Prozent aber so schlecht gar nicht da: Nach Irland, das von Reallohnsteigerungen von 2,0 Prozent für 2020 ausgeht, Italien, Zypern, Luxemburg, den Niederlanden und Portugal liegt die Bundesrepublik zusammen mit Dänemark auf dem siebten Platz, so die Korn-Ferry-Berechnungen.
Schlusslichter sind demnach Großbritannien und Schweden mit nur 0,4 Prozent Zuwachs. Auch Frankreich, die Schweiz, Finnland und Norwegen bleiben unter der Ein-Prozent-Marke.
Weltweit führen Indonesien mit 5,1 Prozent, Indien mit 5,0 Prozent und Vietnam mit 4,6 Prozent das Feld an. Die USA kommen auf 1,4 Prozent Wachstum des Reallohns, Australien auf 1,0 Prozent und Kanada auf 0,7 Prozent.
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