Gehaltsvergleich: In diesen fünf Branchen bekommen Angestellte das höchste Gehalt
Branchen mit spezialisierten Fachkräften bieten Gehälter weit über dem Durchschnitt. Aber Fachkräftemangel allein reicht nicht aus.
Suche nach einem Impfstoff Die Biotech-Unternehmen sind für die Arzneimittelforschung unerlässlich. Die Gehälter der Branche liegen weit über dem Durchschnitt. © dpa
Die Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus ist in vollem Gang. Daran arbeitet gerade unter anderem das Tübinger Biotechunternehmen CureVac. Der Auftrag kommt vom Bundesforschungsministerium und ist millionenschwer. Eine amerikanische Biotech-Firma profitiert schon heute. Sie konnte mit einem bereits existierenden Antivirus-Medikament, das gerade zugelassen wurde, ihren Aktienkurs um zehn Prozent steigern.
Das Coronavirus zeigt damit auch: Die Biotechnologie ist für die Arzneimittelforschung unabdingbar.
Kein Wunder also, dass Unternehmen aus dieser Branche die höchsten Gehälter zahlen können. Seit Jahren investieren Biotechunternehmen in viele Richtungen. Sie leisten sich Forschung und investieren in neue Ideen.
Das merken auch die Beschäftigten. Angestellte der Branche, die hoch und speziell ausgebildet sind, haben ein fast 40 Prozent höheres Einkommen als der Durchschnitt der Deutschen.
Das haben die Vergütungsanalysten von Compensation Partner, ein Dienstleister mit einer Gehaltsdatenbank, jetzt ermittelt. 132.218 Gehaltsdaten aus 17 branchenübergreifenden Berufsgruppen haben sie untersucht und den Branchenindex 2020 erstellt. Das Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt demnach bei rund 45.000 Euro brutto.
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Gehälter jenseits der 56.000-Euro-Marke
Auf den Plätzen zwei und drei der bestbezahlten Branchen folgen auf die Biotechbranche die Halbleiter-Industrie und der Maschinenbau. Hier verdienen Mitarbeiter 30,4 Prozent beziehungsweise 26,3 Prozent mehr als der Durchschnitt.
Umgerechnet in Gehälter bedeutet das: Während Arbeitnehmer aus der Biotechbranche im Durchschnitt mit 62.550 Euro im Jahr rechnen können, haben Angestellte in der Halbleiterindustrie 58.680 Euro jährlich zur Verfügung und Maschinenbauer bringen es in ihrer spezifischen Branche durchschnittlich auf ein Jahresgehalt von 56.850 Euro.
„Der Maschinenbau- und die Halbleiterindustrie gehören traditionell zu den Top-Branchen in Deutschland“, sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Compensation Partner. Das liege bislang vor allem an der Automobilindustrie.
Doch Bankwesen und die Softwarebranche holen auf. Sie liegen mit rund 24 beziehungsweise 23 Prozent knapp dahinter. Beschäftigte dieser Branchen verdienen im Jahr durchschnittlich zwischen 55.350 und 55.665 Euro.
Wer jetzt neugierig auf diese Unternehmen geworden ist, findet hier passende Jobs:
Diese Biotech-Unternehmen suchen Mitarbeiter:
● Miltenyi Biotech
● Qiagen
● Roche
● Merck
● Valicare
In der Halbleiter-Industrie suchen diese Unternehmen neue Mitarbeiter:
● Busch
● Trumpf Lasersystems for Semiconductor Manufacturing
● Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik
● Ferchau
● Osram Opto Semiconductors
Jobs im Maschinenbau bieten diese Unternehmen:
● Voith
● Thyssen-Krupp
● GEA Group
● Enercon
● Siemens
Auch Banken brauchen neues Personal:
● Targo Bank
● Bayern LB
● DKB
● HSBC
● Finanz Informatik
Und in der Software-Industrie suchen diese Unternehmen neue Mitarbeiter:
● PSI Software AG
● Atoss Software AG
● ISS
● Software AG
● Siemens Industry Software
In diesen Branchen sieht es schlechter aus:
In der Dienstleistungsbranche und in Krankenhäusern erhalten Fachkräfte im Vergleich zum Branchenschnitt deutlich weniger Gehalt. Mit durchschnittlich 37.800 Euro Jahresbrutto liegen sie rund 16 Prozent unter dem Durchschnitt.
„Fachkräftemangel ist kein Garant für ein hohes Einkommen. Krankenhäuser haben seit Jahren mit einem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen, jedoch bleibt das Gehaltsniveau in dieser Branche vergleichsweise niedrig“, erklärt Vergütungsexperte Bierbach.
Branchenindex 2020 – Ergebnisübersicht
Platz | Branche | Gehaltsniveau im Vergleich zum Durchschnitt |
1 | Biotechnologie | 38,9 % |
2 | Halbleiter | 30,4 % |
3 | Maschinenbau | 26,3 % |
4 | Banken | 23,7 % |
5 | Software | 23,0 % |
6 | Bekleidung & Textil | 1,6 % |
7 | Werbung & PR | 1,6 % |
8 | IT-Systemhäuser | 1,4 % |
9 | Immobilien | -0,7 % |
10 | Lebensmittel / Nahrung & Genuss | -0,8 % |
11 | Sonstige Dienstleistungen | -15,2 % |
12 | Krankenhäuser | -15,9 % |
13 | Zeitarbeit | -20,3 % |
13 | Call Center | -30,5 % |
Noch schlechter geht es Angestellten in Zeitarbeitsfirmen und Call Centern. Sie kommen auf etwa 31.280 Euro, liegen also rund 31 Prozent unter dem marktüblichen Durchschnitt.
Besonders viele Beschäftigte tummeln sich jedoch im Mittelfeld: Das sind Mitarbeiter in IT-Systemhäusern, in der Immobilienbranche und Lebensmittelindustrie, in Werbung und PR und in der Textilbranche. Ihre marktüblichen Gehälter liegen zwischen 44.600 Euro und 45.700 Euro.
Gehaltssprung durch Branchenwechsel
Wen solche Gehälter nicht zufriedenstellen, der sollte über einen Branchenwechsel nachdenken. Das kann einen großen Gehaltssprung bedeuten. Der Wechsel aus der Zeitarbeit in die Maschinenbaubranche kann beispielsweise ein Plus von rund 46 Prozent auf dem Gehaltskonto ausmachen.
Doch Vorsicht: „Die lukrativen Branchen verfügen über hohe Budgets für ihr Personal, jedoch herrschen dort auch anspruchsvollere Einstellungskriterien“, gibt Geschäftsführer Bierbach zu bedenken. Also nur passendes und qualifiziertes Fachpersonal hat gute Chancen. Das sollte jeder Wechselwillige in seine Überlegungen miteinbeziehen.
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